Mischa Zverev verliert Viertelfinale
24. Januar 2017Roger Federer war dann doch eine Nummer zu groß für Mischa Zverev. Der letzte im Turnier verbliebene deutsche Tennisprofi zog im Viertelfinale der Australian Open gegen den langjährigen Weltranglisten-Ersten aus der Schweiz nach drei Sätzen den Kürzeren. Nach 1:33 Stunden verwandelte Federer in Melbourne seinen Matchball zum 6:1, 7:5 und 6:2.
Zverev hatte im Achtelfinale überraschend die aktuelle Nummer eins der Welt, den Briten Andy Murray ausgeschaltet. Gegen den Schweizer fand er aber nie zu seiner Form. Bereits nach zwölf Minuten stand es 5:0 für Federer, wenig später war der erste Satz mit 6:1 beendet. Im zweiten Durchgang dann plötzlich ein ganz anderes Bild: Zverev hatte seine Scheu abgelegt und ging gegen den viermaligen Melbourne-Sieger mit 4:2 in Führung, doch dann unterliefen ihm einige leichte Fehler und Federer zeigte, dass er noch immer einer der besten Spieler auf der ATP-Tour ist. So gelangen ihm zwei Breaks zum 7:5.
Danach war der Widerstand von Mischa Zverev, der sich in der Weltrangliste nach dem Turnier von Platz 50 auf eine Position um die 30 verbessern wird, gebrochen. Der letzte Satz ging wieder deutlich mit 6:2 an Federer. Der 35-Jährige trifft nun im Halbfinale auf seinen Landsmann Stan Wawrinka.
Großartige Venus
Rückkehr einer Altmeisterin: Die Weltranglisten-17. Venus Williams hat sich im Viertelfinale mit 6:4, 7:6 (7:3) gegen die Russin Anastasia Pawljuschenkowa (Nr. 24) durchgesetzt. "Ich freue mich so sehr, das war ein so hart umkämpftes Match. Ich will noch weiterkommen, ich bin noch nicht zufrieden", sagte die 36-jährige Amerikanerin. "Ich bin total glücklich, aber mein Weg ist noch nicht zu Ende. Es ist toll, dass ich jetzt hier die Chance habe, noch weiterzukommen."
Im Halbfinale am Donnerstag trifft sie auf die Amerikanerin Coco Vandeweghe. Die Nummer 35 der Tennis-Weltrangliste warf nach Titelverteidigerin Angelique Kerber die nächste Favoritin aus den Australian Open: Vandeweghe gewann 6:4, 6:0 gegen French-Open-Siegerin Garbiñe Muguruza aus Spanien.
Williams holte gegen Pawljutschenkowa in beiden Sätzen Aufschlagverluste wieder auf und agierte insgesamt etwas druckvoller und mit weniger Fehlern in entscheidenden Momenten. Beim ersten Matchball schenkte Pawljutschenkowa der Nummer 17 der Welt mit einem Doppelfehler den Sieg.
Venus Williams, die insgesamt schon sieben Grand-Slam-Titel holte, stand 2003 im Finale der Australian Open und unterlag dort ihrer Schwester Serena. Die 35-Jährige spielt am Mittwoch gegen die Britin Johanna Konta, außerdem trifft dann die tschechische Mitfavoritin Karolina Pliskova auf die 34-jährige Kroatin Mirjana Lucic-Baroni. Älteste Spielerin in einer Major-Vorschlussrunde war Billie Jean King (USA), die 1983 mit 39 Jahren und 223 Tagen im Halbfinale von Wimbledon gestanden hatte.
to/stu/jhr (afp, dpa, sid)