Ausschreitungen bei Schülerprotest in Paris
23. Februar 2017Anlass für den Aufruhr war die umstrittene Festnahme eines 22-Jährigen vor drei Wochen im Pariser Vorort Aulnay-sous-Bois. Ermittelt wird gegen vier Polizisten, von denen einer verdächtigt wird, den schwarzen Sozialarbeiter namens "Theo" mit einem Schlagstock vergewaltigt zu haben. Wegen dieses Falls gab es bereits in den vergangenen Wochen in Frankreich immer wieder Proteste, bei denen es auch zu Ausschreitungen kam.
An diesem Donnerstag blockierten Jugendliche Schulen in Paris. Nach Angaben der Behörden waren am späten Vormittag 28 Gebäude vollständig oder teilweise blockiert. Auf dem Platz der Nation im Osten der französischen Hauptstadt versammelte sich nach Angaben der Polizei rund 1000 Jugendliche zu einer nicht angemeldeten Demonstration.
In deren Verlauf kam es zu Zusammenstößen von Teilnehmern mit der Polizei. Einige Teilnehmer trugen ein Spruchband mit der Forderung "Rache für Theo". Die Polizei setzte Tränengas ein, um gegen Steinewerfer und Randalierer vorzugehen. Teils vermummte Jugendliche beschädigten Autos und Geldautomaten und warfen Steine auf die Einsatzkräfte. 26 Personen wurden vorläufig festgenommen.
uh/ww (dpa, ap, afp)