Goethe-Medaille verliehen
28. August 2013In Weimar zeichnete das Goethe-Institut den iranischen Übersetzer Mahmoud Hosseini Zad (Artikelbild links), den griechischen Autor Petros Markaris (Mitte) und den indischen Verleger Naveen Kishore (rechts) aus. Ohne kulturelles Verständnis und Dialogfähigkeit werde die Welt immer weniger lesbar, sagte der Präsident des Goethe-Instituts, Klaus-Dieter Lehmann. In diesem Zusammenhang sei die Literatur eine besonders wichtige Gattung der Kunst, "da sie die Gesellschaft spiegelt, sie verhandelt, sie vermittelt."
Von Goethe bis Timm
Mahmoud Hosseini Zad ist nach Angaben des Goethe-Instituts der bedeutendste Übersetzer zeitgenössischer deutschsprachiger Literatur ins Persische. Mit seinen Übersetzungen habe er seine Landsleute mit wichtigen deutschen Werken des 20. Jahrhunderts bekanntgemacht. Dazu gehörten unter anderem Bertolt Brecht, Friedrich Dürrenmatt und Uwe Timm.
Preisträger Naveen Kishore leitet den Seagull-Verlag in Kalkutta, der zahlreiche Publikationsrechte internationaler Autoren besitzt. Mit der Gründung der Reihe "The German List" hat er dazu beigetragen, deutschsprachige Literatur weit über Indien hinaus zu verbreiten. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat er mehr als 60 Lizenzen von deutschen Verlagen erworben.
Petros Markaris gilt als der bekannteste zeitgenössische griechische Autor. Seine Übersetzung von Goethes "Faust" ins Griechische bezeichnete er selbst als anstrengendes Abenteuer.
Das Goethe-Institut hatte die Goethe-Medaille 1955 erstmals an ausländische Persönlichkeiten verliehen. Damit soll das Engagement bei der Vermittlung der deutschen Sprache und beim internationalen Kulturaustausch ausgezeichnet werden. Bislang erhielten 332 Menschen aus 62 Ländern die Ehrung.
rk/qu (dpa/goethe.de)