Auslandsinvestitionen in der Slowakei ändern Wirtschaftsstruktur
19. Februar 2004Bratislava, 18.2.2004, RADIO SLOWAKEI, deutsch
Die Invasion ausländischer Konzerne in der Slowakei ändert nicht nur die Wirtschaftsstruktur, sondern auch das Leben in den slowakischen Städten. Die Menschen müssen im Interesse einer Arbeitsstelle entweder umziehen oder für eine Woche abreisen. Die Städte kriegen infolge dessen große Probleme mit der Unterkunft der Arbeitnehmer. Die Vertreter der deutschen Volkswagenwerke in Bratislava teilen mit, dass ihre Wohnkapazitäten fast voll seien. Die Hälfte von den 8000 Mitarbeitern der Firma hat nämlich ihren ständigen Wohnsitz nicht in Bratislava.
Die Wohnprobleme zu lösen, haben alle Städte, die eine bedeutende Investition erwarben. Im westslowakischen Galanta, wo in Kürze die europäische Samsung-Zentrale ihren Sitz haben wird, wird schon am Projekt des Massenwohnbaus gearbeitet. In der ersten Phase wäre die Stadt imstande, 80 Wohnungen zu bauen. Die Firma wird jedoch an die 1000 Menschen beschäftigen.
Wohnbau in großem Stil beginnt auch in Trnava, wo der neue PSA-Peugeot-Citroen-Betrieb 3000 Menschen aus der ganzen Slowakei beschäftigen wird. Im Laufe von zweieinhalb Jahren werden 260 Mietwohnungen gebaut werden. Der Bürgermeister von Zilina (Nordslowakei - MD) verspricht 600 bis 1200 Wohnungen zu bauen, falls die Automobilfabrik Hyundai/Kia sich für diese Stadt entschließe.
Nicht nur die Wohnkapazität wird knapp. Ihre Grenzen hat auch die Infrastruktur. Z. B. die Telekommunikation investiert schon jetzt in ihre Zentralen, deren Kapazität derzeit nur zu 75 Prozent genutzt wird. Slovak Telecom führt die neue Technologie NGN ein, die künftig die Erhöhung der Kapazität ermöglichen wird. Auch die Kapazität der Postämter bzw. deren Dienstleistungen ist begrenzt. (fp)