Augsburg beendet Negativserie
3. November 2013Nein, Sebastian Polter war die 1:2 (0:1)-Niederlage nicht zuzuschreiben. Der 22-Jährige machte seine Sache gut und hielt den Kasten sauber. Dass der Mainzer normalerweise auf Torejagd geht, sah man ihm nicht an - in der Jugend beim Heidmühler FC hatte er einst das Torwart-Handwerk gelernt. Und so schnappte er sich in der 88. Minute der Partie des FSV Mainz 05 beim FC Augsburg kurzerhand Torwarttrikot und Handschuhe und stellte sich selbstbewusst zwischen die Pfosten, wo er anschließend elegant einen Freistoß entschärfte. Stammtorwart Heinz Müller war nach einer Verletzung zur Halbzeit gleich in der Kabine geblieben. Und auch Ersatzmann Christian Wetklo blieb nicht bis zum Schluss: Nach einem Foul außerhalb des Strafraums als letzter Mann war er mit der Roten Karte vom Platz gestellt worden.
Doppelpack von Hahn
Die Gegentreffer, die Heinz und Müller kassiert hatten, hätte Polter wohl ebenfalls nicht verhindert. André Hahn hatte die Mainzer Abwehr gleich zweimal zerlegt: Erst besorgte der Augsburger nach einem langen Ball relativ unbedrängt das 1:0 (28. Minute) und behielt dann in der 49. Minute die Nerven, als er den herausstürzenden Wetklo lässig umkurvte und anschließend den Ball mit Effet zum 2:0 ins leere Tor beförderte.
Der Augsburger Coach Markus Weinzierl hatte übrigens schon vor der Partie nach fünf sieglosen Spielen den Torwart getauscht: Marwin Hitz spielte für Alexander Manninger. Hitz bekam gegen erstaunlich defensive Gäste jedoch kaum etwas zu tun. Der Anschlusstreffer durch Eric Maxim Choupo-Moting (59.) per Foulelfmeter brachte zwar noch einmal Schwung in die Partie, jedoch keine Wende mehr.
"Es war wirklich dramatisch. Wir hatten etliche Möglichkeiten und sind natürlich überglücklich, drei Punkte geholt zu haben", sagte Augsburgs Manager Stefan Reuter. Im Grunde gab ihm der Mainzer Sportdirektor Recht: "Man kann nicht sagen, dass der Sieg unverdient ist", sagte Christian Heidel. Die Mainzer haben nun ein Torwartproblem: Müller verletzt, Wetklo gesperrt. "Dann spielt nächste Woche eben ein Junger", erklärte Heidel. Polter ist dann wohl doch eher im Sturm gefragt.
Garcia macht Bremen froh
Ungewohnte Glücksmomente bescherte Werder Bremen seinen Fans: Trotz Rückstands drehten die Bremer das Spiel gegen Hannover 96 und feiern einen 3:2 (2:2)-Erfolg - es war erst der dritte Heimsieg im gesamten Kalenderjahr. Hannover 96 kassierte dagegen die fünfte Auswärtsniederlage in Folge und bleibt damit das schlechteste Auswärtsteam. Szabolcs Huszti hatte Hannover zunächst per Foulelfmeter in Führung gebracht (20.). Diese hielt jedoch nur fünf Minuten, dann erzielte Aaron Hunt ebenfalls per Elfmeter das 1:1. Den 2:1-Führungstreffer von Cedrick Makiadi (39.) egalisierte Hiroki Sakai wiederum nur wenige Minuten später (41.). Die Entscheidung für Werder brachte dann der neue Publikumsliebling Santiago Garcia mit seinem 3:2 (86.), der sich danach jubelnd in die Fankurve begab und ausgiebig gefeiert wurde.
Bayern quält sich zum Rekord
Am 11. Spieltag hatte zuvor der FC Bayern München mit dem mühsamen 2:1-Erfolg über 1899 Hoffenheim einen weiteren Rekord eingestellt: Seit dem Hamburger SV vor über 30 Jahren war es nach keiner Mannschaft mehr gelungen, 36 Bundesliga-Spiele ohne Niederlage zu bleiben. Der größte Konkurrent der Bayern, Borussia Dortmund, feierte beim 6:1 über den VfB Stuttgart ein Schützenfest, der SC Freiburg beim 3:0-Auswärtssieg in Nürnberg den ersten Saisonsieg. Borussia Mönchengladbach entführte beim 2:0-Sieg drei Punkte aus Hamburg, auch Schalke war mit 2:0 in Berlin auswärts erfolgreich. Den ersten Heimsieg in der Bundesliga seit über 28 Jahren fuhr Eintracht Braunschweig beim 1:0-Überraschungserfolg über Bayer Leverkusen ein. Eintracht Frankfurt verlor gegen den VfL Wolfsburg mit 1:2. In diesen Minuten spielt noch Werder Bremen gegen Hannover 96.
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