Auftakt zum Beethoven-Jubiläum
13. Dezember 2019Über 40 Millionen Euro leistet sich das Land der Dichter, Denker – und Musiker – zum 250. Geburtsjahr Ludwig van Beethovens. Schon vor dem 249. Geburtstag geht es los mit der Sonderausstellung "Beethoven. Welt. Bürger. Musik" in der Bonner Bundeskunsthalle und mit der Wiedereröffnung des Geburtshauses des Komponisten. Es folgt ein Festakt am Montag in der Bonner Oper. In der Zeit danach vergeht keine Woche ohne Veranstaltungen und Events zu Ehren des in Bonn geborenen Komponisten – nicht nur in der Bundesstadt, sondern landesweit.
Noch nicht genug Ludwig?
Und das für den ohnehin meistgespielten Klassik-Komponisten der Welt. Malte Böcker, Leiter der Beethoven Jubiläums GmbH, erklärte der DW, welchen Bedarf es noch gibt, Beethovens Musik zu vermitteln: "Nur ein kleiner Bruchteil von Beethovens Gesamtwerk ist im öffentlichen Bewusstsein verankert", sagt Böcker. "Wir haben viele Projekte initiiert, die ihn jenseits der Konzertsäle in einem vollkommen anderen Rahmen präsentieren."
Dazu gehört eine bundesweite Reihe von Hauskonzerten am Wochenende zum Auftakt des Beethovenjahres: "Über 800 private Gastgeber haben Freunde und manchmal auch weiteres Publikum in ihre Wohnzimmer, in ihre Küchen eingeladen, um Beethoven mit musikalischen Mitteln zu huldigen. Es ist eine riesige Geburtstagsfeier." Diese, so Böcker, sei sogar ein passenderer Rahmen für Beethovens Kammermusik: "Das bringt Beethoven dorthin zurück, wo er herkam, zum Hauskonzert. Denn seine Kammermusik hat er nicht für den Saal geschrieben, sondern für die Aufführung im kleineren Rahmen."
Beethoven Haus neu gedacht
Zum Auftakt des Jubiläumsjahres öffnet das Bonner Beethoven-Haus seine Tore wieder. Das Museum wird von 100.000 Besuchern jährlich aufgesucht, viele von ihnen kommen aus dem Ausland. Im Jubiläumsjahr dürften sich die Besucherzahlen noch steigern. Das Haus ist jetzt völlig neu konzipiert: Anstelle einer chronologischen Darstellung seines Lebens geht es in den einzelnen Räumlichkeiten um Themen rund um den Komponisten: Hier seine Tagesroutine, dort die wichtigsten Personen in seinem Leben, in einem anderen Raum geht es wiederum um seine Arbeitsweise.
"Einen emotionalen Zugang" zum Komponisten nennt das Museumsleiterin Nicole Kämpken. Ob es Beethoven gefallen hätte? "Das hoffe ich sehr", sagt sie, "denn hier kann man ihn jetzt als Mensch erfahren. Schließlich wollte Beethoven verstanden werden. Wir versuchen, genau das zu ermöglichen und denken dabei gerade an die Menschen aus aller Welt, die hierher kommen."