Auf Goethes Spuren: Orte, die an den deutschen Dichter erinnern
Gerade erst brannte der Frankfurter Goetheturm nieder. Der umtriebige Dichterfürst hat viele Spuren in Deutschland hinterlassen. Besonders in Hessen und Thüringen sind Gebäude nach ihm benannt - aber keineswegs nur dort.
Goetheturm in Frankfurt
Zu Goethes 100. Todestag errichtete die Stadt Frankfurt 1931 einen 43,3 Meter hohen Aussichtsturm. Im Oktober 2017 geriet der Goetheturm in Brand und erlangte damit traurige Berühmtheit. Das beliebte Ausflugsziel war bis 1999 der höchste öffentlich zugängliche Holzbau des Landes. Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) sprach sich noch am Tag des Brandes für einen Wiederaufbau aus.
Schiller-Goethe-Denkmal Weimar
Vereint und doch getrennt präsentiert sich Goethe mit seinem Freund und Rivalen in Weimar. Das Doppeldenkmal mit Schiller wurde 1857 vor dem Weimarer Theater enthüllt. Es ist eines der bekanntesten Denkmäler in Deutschland und wurde als Kopie sogar bis in die USA exportiert. Die beiden Dichter stehen nebeneinander auf einem Sockel. Das Erz für das Standbild stammt aus Thüringen.
Goetheanum in der Schweiz
In Erinnerung an Goethe entwarf Rudolf Steiner Anfang des 20. Jahrhunderts das Goetheanum in der Schweiz. 1920 wurde das Gebäude eröffnet und drei Jahre später durch Brandstiftung vollständig zerstört. Steiner plante den Wiederaufbau, die Arbeiten waren 1928 abgeschlossen. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz und dient als Tagungsort der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft.
Auerbachs Keller in Leipzig
Hier trank der junge Goethe während seiner Leipziger Studentenzeit von 1765 bis 1768 gerne mal einen Wein. Ein ewiges literarisches Denkmal setzte er dem Lokal mit der Szene "Auerbachs Keller in Leipzig" in "Faust I". Die Gaststätte wurde schon 1438 erstmals erwähnt. Heute ist der Keller das bekannteste Lokal Leipzigs und eine Touristenattraktion. Davor die Skulpturen von Faust und Mephisto.
Goethe-Universität Frankfurt
Altkanzler Helmut Kohl ist einer der berühmtesten Absolventen der Goethe-Universität in Frankfurt. Sie wurde 1914 gegründet und zählt über 100 Jahre später fast 47 000 Studenten. Damit ist sie Deutschlands viertgrößte Universität. Goethes berühmten Namen erhielt die Universität allerdings erst im Jahr 1932 vom Preußischen Staatsministerium.
Dornburger Schösser
Das Renaissance-Schloss ist das südlichste und zweitälteste der drei Dornburger Schösser in Thüringen. Hier verfasste Goethe 1828 seine "Dornburger Gedichte", insgesamt besuchte er das Anwesen, das auch als Goethe-Schloss bekannt ist, mehr als zwanzig Mal. Heute dient das Schloss als Goethe-Gedenkstätte.
Lotte Haus in Wetzlar
Während seine Zeit am Wetzlarer Reichskammergericht lernte Goethe Charlotte Buff kennen. Die junge Dame bezauberte ihn durch ihre äußerliche Erscheinung und ihre offene Art. Lotte wurde für den jungen Goethe das Vorbild für "Lotte" in dessen Roman "Die Leiden des jungen Werthers" (1774). In Lottes Geburts- und Wohnhaus wurde 1863 eine Gedenkstätte eingerichtet. Heute ist es Museum.
Weimarer Goethehaus
Mit 26 Jahren reiste der junge Goethe 1775 zum ersten Mal nach Weimar. Sieben Jahre danach zog er als Mieter in das Goethe-Haus am Frauenplan ein. Später schenkte ihm Herzog Carl August die Immobilie. So konnte Goethe das Haus nach seinem Belieben umbauen, samt prächtiger Treppenanlage. 50 Jahre lebte er an diesem Ort, der bis heute zahlreiche Besucher anlockt.