Audi will in Brasilien produzieren
18. September 2013Von September 2015 an soll die A3 Limousine und ab Mitte 2016 das SUV-Modell Audi Q3 in Curitiba im südbrasilianischen Bundesstaat Paraná vom Band rollen. Das Comeback der Tochter verkündete Audi-Chef Rupert Stadler persönlich in Brasília nach Gesprächen mit Staatschefin Dilma Rousseff. Die Produktion soll unter dem Dach des VW-Werkes in Curitiba laufen. Die Investitionen belaufen sich auf 150 Millionen Euro.
Stadler sprach von einem Meilenstein für die Internationalisierung des Unternehmens: "Im kommenden Jahr bauen wir erstmals in der Geschichte von Audi mehr Autos außerhalb Deutschlands als in unseren Stammwerken." Mit dem neuen Standort Curitiba wäre Audi in allen BRIC-Staaten - Brasilien, Russland, Indien und China - vertreten. Ab 2016 möchte das Unternehmen zudem in Mexiko produzieren.
Weniger Wirtschaftswachstum bremst Automarkt nicht aus
Audi rechnet sich in Brasilien gute Chancen auf dem Markt für hochpreisige Oberklasse-Modelle aus. In diesem Jahr will die VW-Tochter 7000 Autos in Brasilien verkaufen - das wäre ein Plus von 40 Prozent. Bis 2017/18 möchte Audi laut Beschaffungs-Vorstand Bernd Martens den Absatz vervierfachen, trotz des gebremsten Wirtschaftswachstums in Brasilien.
Auch Erzrivale BMW wird künftig in Brasilien, der sechstgrößten Volkswirtschaft der Welt, selbst bauen und dazu 2014 ein Werk eröffnen. Beide Autobauer tun dies, um in den Genuss von Steueranreizen zu kommen und hohe Einfuhrzölle umgehen zu können, die für Importautos fällig werden.
Vom Know-how der Muttergessellschaft profitieren
Der Volkswagen-Konzern ist schon seit 60 Jahren in Brasilien aktiv. VW do Brasil produziert außer in Curitiba noch an drei weiteren Standorten im Bundesstaat São Paulo. Rund 24.000 Mitarbeiter produzieren etwa 20 verschiedene Modelle.
Audi greift in Curitiba zwar auf die Struktur der VW-Werkes zurück, will aber unter anderem eine neue Montagelinie aufbauen und die Lackiererei erweitern. Für die A3-Produktion sollen viele Bauteile direkt vor Ort eingekauft werden, sagte Martens. Bis zu 35 Prozent der Teile des A3 sollen aus Brasilien stammen.
jw/dk (dpa, rtrd)