Auch Hunde und Katzen infizieren sich oft mit Corona
Hunde und Katzen stecken sich offenbar relativ häufig bei ihren mit Corona infizierten Besitzern an. Auch sie zeigen Symptome, aber meistens verläuft die Erkrankung glimpflich.
Bei Corona-Infektion besser Abstand halten
So ist es richtig: Hat der Mensch COVID-19, sollte der Hund besser mit seinem Plüschtier kuscheln. Forscher aus Utrecht hatten 2021 Nasenabstriche und Blutproben bei 48 Katzen und 54 Hunden genommen, deren Herrchen und Frauchen in den letzten 200 Tagen zuvor an COVID-19 erkrankt waren. Und siehe da: In 17,4% der Fälle wurden sie fündig. 4,2 Prozent der Tiere hatten auch Symptome gezeigt.
Auch Tiere können krank werden
Damit waren etwa ein Viertel der Tiere, die sich angesteckt hatten, auch erkrankt. Obwohl bei den meisten Tieren der Verlauf mild war, zeigten drei von ihnen schwere Verläufe. Dennoch geben Mediziner Entwarnung: Haustiere spielen in der Epidemie keine wichtige Rolle. Viel wahrscheinlicher ist die Übertragung von Mensch zu Mensch.
Katzen als Virusschleuder?
Dass sich Katzen mit Coronaviren infizieren können, ist bereits seit März 2020 bekannt. Damals hatte das Tiermedizinische Forschungsinstitut im chinesischen Harbin erstmals gezeigt, dass sich das neuartige Coronavirus in Katzen vermehren kann. Die Stubentiger können das Virus auch an Artgenossen weitergeben, allerdings nicht sehr leicht, sagte damals Tierarzt Hualan Chen.
Keine Sorge!
Katzen- und Hundehalter sollten jedoch nicht in Panik geraten: Die Tiere bilden schnell Antikörper gegen das Virus, bleiben also nicht sehr lange ansteckend. Wer akut an COVID-19 erkrankt ist, sollte den Freigang für Hauskatzen vorübergehend einschränken. Gesunde Menschen sollten sich nach dem Streicheln fremder Tiere gründlich die Hände waschen.
Wer steckt hier wen an?
Sollte dieses Hausschwein beim Gassigehen in Rom besser Abstand zum Hund halten? Das muss nun möglicherweise auch neu bewertet werden. Schweine kommen als Reservoir für das Coronavirus kaum in Frage, hatten die Harbiner Tierärzte noch 2020 gesagt. Aber sie hatten damals auch Hunde von dem Verdacht freigesprochen. Gilt das also noch?
Wenn der Mensch zur Gefahr wird
Die vier Jahre alte malaysische Tigerkatze Nadia war eine der ersten Wildkatzen, bei der 2020 das Virus nachgewiesen wurde - in einem New Yorker Zoo. "Es ist - unseres Wissen nach - das erste Mal, dass ein wildes Tier sich durch einen Menschen mit COVID-19 angesteckt hat", sagte der leitende Tierarzt des Zoos dem Magazin "National Geographic".
Immer wieder Infektionen in Zoos
Anfang Dezember 2021 wurden zwei Nilpferde im Zoo von Antwerpen in Belgien positiv auf das Coronavirus getestet. Beide Tiere, Mutter Hermien und Tochter Imani, hatten Schnupfen. Ansonsten ging es ihnen gut. Der Zoo musste vorübergehend schließen und die Nilpferde in Quarantäne stecken.
Werden Fledermäuse zu Unrecht beschuldigt?
Andererseits ist klar: Das Virus stammt ursprünglich aus der Wildnis. Bisher gelten Fledermäuse als wahrscheinlichstes Reservoir von SARS-CoV-2. Allerdings gehen Tiermediziner davon aus, dass es im Dezember 2019 in Wuhan noch eine andere Art als Zwischenwirt zwischen ihnen und dem Menschen gegeben haben muss. Nur welche Art das sein könnte, ist bisher unklar.
Der Hauptverdächtige
Dieser Marderhund ist Träger bekannter SARS-Viren. Virologe Christian Drosten brachte ihn deshalb als potentielle Virusschleuder ins Gespräch. "Marderhunde werden in China in großem Stil gefangen oder auf Farmen wegen ihres Fells gezüchtet", sagte er. Für Drosten ist der Marderhund klar der Hauptverdächtige.
Oder doch dieser Verdächtige?
Schuppentiere, auch Pangolins genannt, stehen im Verdacht, der Zwischenwirt des Virus zu sein. Forscher aus Hong Kong, China und Australien konnten jedenfalls in malaysischen Schuppentieren ein Virus nachweisen, dass dem SARS-CoV-2 verblüffend ähnlich ist. Die Studie wurde am 26. März 2020 in Nature veröffentlicht. Schuppentiere werden illegal auf chinesischen Wildtiermärkten gehandelt.
Quarantäne für Frettchen
Auch mit Frettchen hat Hualan Chen experimentiert. Das Ergebnis: In den kratzbürstigen Mardern kann sich SARS-CoV-2 genauso wie in Katzen vermehren. Die Übertragung zwischen den Tieren erfolgt als Tröpfcheninfektion. Ende 2020 mussten weltweit zehntausende Marder in verschiedenen Pelztierfarmen getötet werden, weil sich Tiere mit SARS-CoV-2 infiziert hatten.
Hühner als Gefahr für den Menschen?
Für den Umgang mit Geflügel - hier ein Händler in Wuhan - geben die Experten Entwarnung. Der Mensch muss sich keine Sorgen machen, denn Hühner sind praktisch immun gegen SARS-CoV-2. Das gilt übrigens auch für Enten und weitere Arten.