Steinmeier holt Kunstsammlung des Schah nach Berlin

Ein echter Coup: Schlüsselwerke der spektakulären Kunstsammlung des Schah von Persien, Reza Pahlavi, sollen bald in der Berliner Nationalgalerie zu sehen sein. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz erklärte, dass sie mit dem Museum für zeitgenössische Kunst in Teheran (TMoCA - Tehran Museum of Contemporary Art) eine Absichtserklärung für eine dreimonatige Ausstellung unterzeichnet habe. Das Teheraner Museum besitzt eine der größten Sammlungen moderner und zeitgenössischer Kunst außerhalb Europas und der USA.

Die Vereinbarung kam während des Auslandsbesuchs von Außenminster Frank-Walter Steinmeier im Iran zustande. "Gerade in Zeiten schwieriger diplomatischer Fragen brauchen wir eine Diplomatie der Kultur umso dringender", betonte Steinmeier. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, sprach sogar von einem "Brückenschlag in konfliktreicher Zeit". Die zeitgenössische Sammlung gilt als eine der größten und wertvollsten Kollektionen westlicher Kunst - von Bildern des Impressionismus und Kubismus bis zu Pop Art und Minimal Art. Sie entstand unter der Schirmherrschaft der persischen Kaiserin Farah Diba und wurde seit dem Sturz des Schah-Regimes und der islamischen Revolution 1979 im Iran nicht mehr öffentlich ausgestellt.

Westliche Kunst im Depot

Im Depot des Teheraner Museums lagern laut Stiftung Preußischer Kulturbesitz Schlüsselwerke europäischer und amerikanischer Künstler, wie Claude Monet, Max Ernst, Wassily Kandinsky, Pablo Picasso, Francis Bacon, Jasper Johns und Andy Warhol. Mit Jackson Pollocks "Mural on Indian Red Ground" (Artikelbild) von 1950 verfüge der Iran über ein zentrales Hauptwerk des amerikanischen Künstlers. In Berlin solle eine "signifikante Auswahl" der westlichen Kunst zusammen mit Arbeiten iranischer Künstler gezeigt werden, teilte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit. Wann dieser Kulturtransfer stattfinden wird, ist noch nicht endgültig entschieden.

az/hm (dpa/welt.de)