Polizei tötet Attentäter nahe Barcelona
21. August 2017Die Polizei bestätigte den Zugriff in der Stadt Subirats, 60 Kilometer von Barcelona entfernt.
Spanische Medien berichteten, eine Frau habe die Polizei informiert, nachdem Younes Abouyaaqoub sich Häusern in dem kleinen Ort genähert hatte. Als er angesprochen worden sei, flüchtete er in nahe gelegene Weinberge. Dort wurde er von der Polizei gestellt. Der Marokkaner habe "Allahu akbar", "Gott ist groß" gerufen, hieß es in den Medienberichten weiter. Ein Sprengstoffgürtel, den er trug, habe sich nach einer Untersuchung als Attrappe herausgestellt.
Die Polizei geht davon aus, dass Abouyaaqoub am Donnerstag das Tatfahrzeug bei dem Anschlag in Barcelona gesteuert hat. Er fuhr mit einem Lieferwagen in der Flaniermeile Las Ramblas Passanten nieder. Dabei tötete er 13 Menschen und verletzte mehr als 120.
Nur wenige Stunden vor der Polizeiaktion in Subirats hatte die Polizei Fahndungsbilder des 22-Jährigen veröffentlicht.
Die Suche war von den spanischen Sicherheitsbehörden auf europäische Staaten ausgeweitet worden. Auf seiner Flucht hatte Abouyaaqoub in Barcelona noch einen weiteren Menschen getötet, um an dessen Auto zu kommen. Das Opfer wurde in einem Ford Focus entdeckt, der kurz nach dem Attentat auf den Ramblas eine Polizeisperre durchbrochen hatte.
Terrorzelle in Katalonien
Younes Abouyaaqoub war das einzige noch flüchtige Mitglied einer zwölf Personen umfassenden islamistischen Zelle, die hinter den Anschlägen von Barcelona und Cambrill stecken soll. Fünf von ihnen waren Donnerstagnacht im Ferienort Cambrill erschossen worden, nachdem sie zuvor eine Frau getötet hatten. Weitere vier Verdächtige wurden von der Polizei festgenommen. Zwei starben am Mittwoch bei einer Explosion im Ort Alcanar.
Gesuchter Imam bei Explosion in Alcanar getötet
Wie die Polizei jetzt mitteilte, handelt es sich bei einem von ihnen um den Imam Abdelbaki Es Satty. Er soll die Attentäter von Barcelona und Cambrils islamistisch radikalisiert haben. Nach ihm wurde seit seinem Verschwinden am Dienstag vergangener Woche gesucht, doch hatten die katalanischen Ermittler bereits vermutet, dass er bei der Explosion in Alcanar ums Leben gekommen sein könnte. In dem Haus hatten die Ermittler auch Spuren von Sprengstoff und mehr als 120 Gasflaschen gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass die Explosion versehentlich ausgelöst wurde und die Mitglieder der Terrorzelle danach auf Fahrzeuge zurückgriffen, um ihre Anschläge zu verüben.
cgn/uh (afp, dpa, rtr)