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Und sie reden doch

11. März 2015

Wochenlang herrschte Funkstille, nun spricht Griechenland wieder mit seinen internationalen Geldgebern. Die werden nun nicht mehr Troika genannt, sondern "Brüsseler Gruppe". Ihre Themen aber bleiben.

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Anti-Troika Graffiti in Athen (Foto: AFP)
Bild: AFP/Getty Images/A. Messinis

Sie reden wieder. Zum ersten Mal seit dem Machtwechsel in Athen Ende Januar haben sich die Vertreter der internationalen Geldgeber und Griechenlands in Brüssel wieder an einen Tisch gesetzt. Die griechische Regierung bestätigte der Deutschen Presseagentur, dass es ein Treffen mit Experten des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Europäischen Zentralbank (EZB) und der EU-Kommission gibt. Nach Athener Angaben ist auch der Eurorettungsfonds ESM in die Verhandlungen mit einbezogen. Diese "Brüsseler Gruppe" werde regelmäßig tagen.

Technische Gespräche

Die EU-Kommission selbst gab sich sichtlich vorsichtig und machte weder Angaben zum Tagungsort, zu Teilnehmern noch zu Terminen. "Es ist wichtig, dass die Gespräche in unpolitischer Atmosphäre stattfinden", sagte eine Sprecherin der Kommission.

Zwar spricht Athen nicht mehr von der "Troika", denn die ist in Griechenland verhasst, sondern von "Vertretern der Institutionen" oder der "Brüsseler Gruppe". Auch heißt es, bei dem Treffen solle es sich zunächst nur um "technischen Gespräche" handeln. Aber trotz aller Vorsicht in der Ausdruckweise – die inhaltlichen Themen rund um die internationalen Hilfsprogramme und griechischen Gegenleistungen in Gestalt von Reformen sind gleich geblieben.

Athen als Verhandlungsort im Gespräch

Ziel sei es zunächst, ein konkretes Arbeitsprogramm und einen Zeitplan für das weitere Vorgehen zu erstellen. Zudem solle Athen konkrete Zahlen zu seiner Haushaltslage und den finanziellen Auswirkung der geplanten Reformen vorlegen, hieß es von Diplomaten in Brüssel. Und selbst Athen könnte wieder als Verhandlungsort in Betracht kommen."Im Verlauf der Verhandlungen könnte auch entschieden werden, dass Experten der Institutionen nach Athen reisen, falls das nötig ist", hieß es weiter.

Varoufakis gibt nach

Die Ende Januar gewählte Regierung in Athen hatte zunächst Verhandlungen mit den Institutionen der ehemaligen Troika verweigert. Regierungschef Alexis Tsipras hatte im Wahlkampf versprochen, dass die Fachleute nicht mehr nach Athen zurückkehren würden. Am Montag stimmte der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis angesichts massiven Drucks seiner Kollegen der Eurozone dann aber sowohl den Gesprächen in Brüssel als auch möglichen Besuchen in Athen zu.

cw/uh (dpa,afp)