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ASEAN-Gipfel tagt in Kambodscha

3. April 2012

In Phnom Penh hat der alljährliche Gipfel der südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN begonnen. Themen sind der von Nordkorea angekündigte Start einer Langstreckenrakete und die jüngsten Entwicklungen in Birma.

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Eröffnung des 20. ASEAN-Gipfels in Phnom Penh (Foto: REUTERS)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Pläne Nordkoreas für neue Raketenstarts stießen bei den Außenministern der ASEAN-Länder auf Ablehnung und große Besorgnis, sagte der philippinische Außenminister Albert del Rosario. Nordkorea will nach eigenen Angaben zwar einen zivilen Satelliten ins All schießen. Der Westen verdächtigt Pjöngjang jedoch, in Wirklichkeit eine Langstreckenrakete testen zu wollen. Die Philippinen, die unter der wahrscheinlichen Flugroute der Rakete liegen, haben offiziellen Protest bei Pjöngjangs Vertretern bei den Vereinten Nationen, in China und bei der ASEAN eingereicht.

Ein weiteres großes Thema des zweitägigen Gipfels ist der seit langem schwelende Territorialkonflikt um das Südchinesische Meer. Dessen Rohstoffe werden sowohl von China und Taiwan als auch von einigen ASEAN-Staaten beansprucht. Laut Diplomatenkreisen wurde unter anderem über einen Entwurf für einen Nichtangriffspakt verhandelt. Offizielles Ziel des Treffens in Phnom Penh ist es, den südasiatischen Staatenverband bis 2015 zu einer Gemeinschaft nach dem Vorbild der EU umzustrukturieren.

Erleichterung über Entwicklung in Birma

Nach dem Wahlsieg von Birmas Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi forderten die ASEAN-Staaten zudem ein Ende der Sanktionen gegen das abgeschottete Land. eine Aufhebung der Sanktionen werde den demokratischen Prozess udn die wirtschaftliche Entwicklung in Birma positiv beeinflussen, sagte der kambodschanische Außenminister Kao Kim Hourn in Phnom Penh. ASEAN-Generalsekretär Surin Pitsuwan lobte das Ergebnis der Nachwahl und sprach sich dafür aus, Birma wieder in dei Weltgemeinschaft einzugliedern.

Immer mehr internationale Bedeutung

Der Staatenverband ASEAN wurde 1967 zur Förderung der regionalen Zusammenarbeit gegründet. Weitere Ziele waren und sind wirtschaftlicher Aufschwung, sozialer Fortschritt und politische Stabilität. Von Anfang an dabei waren Thailand, Malaysia, Indonesien, die Philippinen und Singapur. Brunei wurde nach seiner Unabhängigkeit 1984 aufgenommen, später stießen noch Vietnam, Birma, Laos und Kambodscha hinzu. Anfangs oft als unbedeutend abgetan, hat die ASEAN durch die stärkere Ausrichtung der US-Außenpolitik auf Asien und dem wirtschaftlichen Aufstieg Chinas in den letzten Jahren an internationaler Bedeutung zugenommen.

rv/qu/kle (afp, afpe, dapd, dpae)