Asbest – Eine oft unsichtbare Gefahr
Wir kennen viele Bauteile, in denen offensichtlich Asbest steckt: Fassadenplatten, Blumenkästen oder Welldächer. Aber nicht alles ist sichtbar. Die giftigen Fasern verstecken sich auch an ungeahnten Orten.
Ein natürliches Gestein
Asbest ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene, natürlich vorkommende Silikat-Minerale. Dazu gehören Grunerit, Anthophyllit, Aktinolith und Chrysotil. Beliebt war das faserige Material sowohl im Bau als auch in der Industrie wegen seiner Beständigkeit, Feuerfestigkeit und weil es sich in Zement gut verarbeiten ließ.
Winzige Fasern unter dem Elektronenmikroskop
Typisch für Asbest sind seine winzigen Fasern, die zum Teil nur drei Mikrometer stark sind. Hier eine Chrysotil-Probe. Diese Fasern sind nicht löslich und setzen sich deshalb unter Umständen sehr lange in der Lunge fest. Dort können sie noch nach Jahrzehnten Krebs auslösen.
Nicht anfassen!
Wellasbest darf nicht gesägt, geschnitten, gebohrt, geschliffen oder gebrochen werden. Solange man ihn nicht anfasst, besteht keine Gefahr, dass Fasern in die Luft freigesetzt werden. Aber selbst das Reinigen ist tabu: Wer versucht, den Moosbewuchs mit dem Hochdruckreiniger zu entfernen, begeht bereits Frevel an der Umwelt und gefährdet seine eigene Gesundheit.
Nichts für den Sperrmüll
Ein Blumenkasten aus Faserzement, auch Eternit oder Asbestzement genannt. Zement und Asbest vereinigen sich hier zu einem zwar beständigen, aber auch giftigen Baustoff. Dieser Kasten darf zwar weiterhin bepflanzt werden. Allerdings sollte man bei der Arbeit mit der Schaufel und der Harke vorsichtig sein, um das Gefäß nicht zu zerkratzen. Wer ihn loswerden möchte, muss damit zum Sondermüll.
Giftiger Fußbodenbelag
Solche Floor-Flex-Platten sind heute in vielen Wohnhäusern zu finden. Fast alle enthalten Asbest. Sicherheit kann auch hier nur eine Laborprobe bringen. Also nicht einfach herausrupfen und in den Müll werfen. Oft sind solche Fußbodenbeläge zudem mit asbesthaltigem Kleber befestigt. Vorsicht, nicht eigenständig abschleifen!
Vorsicht beim Fußboden-Schleifen
Oft sind unter den alten Fußbodenbelägen auch asbesthaltige Stoffe vorhanden. Wer unter Floor-Flex Platten auf schwarzen, bitumenhaltigen Kleber stößt, sollte besondere Vorsicht walten lassen. Der enthält fast immer Asbest. Auf keinen Fall eigenständig abschleifen!
Abfluss verstopft – Spezialfirma gesucht
Hier wurde ein verstopftes Abflussrohr repariert. So etwas ist bei diesen Asbest-Zement-Rohren keine Aufgabe für einen einfachen Klempner. In diesem Fall müssen die strengen Arbeitsschutzvorschriften einer Asbestsanierung eingehalten werden, weil die Rohre geschnitten werden müssen.
Gefahrenbereich Autowerkstatt
Bis 1989 enthielten auch Bremsbeläge von Autos noch Asbest – in hohen Konzentrationen. Möglicherweise sind solche Bremsbeläge zum Teil heute noch in alten Autos verbaut. Die Fasern gelangen beim Bremsen in die Umgebungsluft. Besonders gefährdet sind KFZ-Mechaniker, die Bremsbeläge wechseln und dann die Bremsen mit Luftdruck reinigen. So gelangen lebensgefährlich viele Fasern in die Werkstatt-Luft.
Schickes Sammlerstück - oder Sondermüll?
Wohl eher ein Fall für den Sondermüll. Auf keinen Fall sollte man einen älteren Fön benutzen - auch keinen aus den 1970er Jahren. Was hat ein Fön mit Asbest zu tun? Der Stoff ist extrem hitzebeständig und würde deshalb bei der Herstellung dieses altertümlichen Geräts als Wärmeschutz verwendet.
Vintage Design ist besser als Vintage Schrott
Es mag zwar wieder im Kommen sein, aber wer sein Toastbrot aus einem so eleganten Toaster essen möchte, greift besser auf einen neuen im Retro-Look zurück. Da ist dann wenigstens sichergestellt, dass die Träger für die Heizdrähte nicht aus Asbest sind. Auch ungenutzt im Antiquitäten-Schrank hat so ein Gerät nichts mehr verloren.