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KonflikteAserbaidschan

Armenien und Aserbaidschan tauschen Kriegsgefangene aus

13. Dezember 2023

Es ist ein erster Schritt zur Annäherung der verfeindeten Länder. Zuvor hatten sie sich auf Verhandlungen über eine Friedenslösung in dem jahrzehntealten Konflikt verständigt. Aber das Misstrauen bleibt.

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Austausch von Kriegsgefangenen an der aserbaidschanisch-armenischen Grenze 2023 | Konfliktnormalisierung
Armenische Gefangene werden von aserbaidschanischen Sicherheitskräften entlassenBild: Stringer/AFP

Aserbaidschan habe 32 armenische Soldaten ausreisen lassen, teilte der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinjan mit. Sie waren zwischen 2020 und 2023 in Gefangenschaft geraten. Im Gegenzug ließ Armenien zwei aserbaidschanische Soldaten frei. Der Austausch habe im Bezirk Gasach an der gemeinsamen Grenze stattgefunden, erklärte die aserbaidschanische staatliche Kommission für Kriegsgefangene. Von dort hieß es weiter, die armenischen Soldaten seien von Vertretern des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes auf ihren Gesundheitszustand untersucht worden.

Diplomatischer Fortschritt

Dem Austausch war in der vergangenen Woche ein diplomatischer Durchbruch vorausgegangen. Armenien und Aserbaidschan hatten gemeinsam angekündigt, "konkrete Schritte zur Vertrauensbildung zu unternehmen" und ihre Absicht bekräftigt, "die Beziehungen zu normalisieren und ein Friedensabkommen zu unterzeichnen". In diesem Zusammenhang kündigten sie auch den Austausch von Kriegsgefangenen an..

Armenien und der Exodus aus Bergkarabach

Das Verhältnis der beiden ehemaligen Sowjetrepubliken gilt als zerrüttet. Mit dem Zerfall der Sowjetunion traten im Kaukasus nationale und religiöse Gegensätze scharf hervor und führten zum Konflikt, speziell um die Region Berg-Karabach.

Diese war zwar Aserbaidschan zugeschlagen worden, wurde mehrheitlich aber von Armeniern bewohnt. In einem blutigen Bürgerkrieg löste sich Berg-Karabach unterstützt von der Regierung in Eriwan in den 1990er Jahren von Aserbaidschan.

Massenflucht im Herbst

Der Regierung in Baku gelang nach 2020 eine militärische Revanche und sie holte sich in zwei Etappen - zuletzt durch einen massiven Angriff in diesem Herbst - das abtrünnige Gebiet zurück. Mehr als 100.000 Menschen flüchteten. Im November hatte Paschinjan erklärt, beide Länder hätten sich unter Vermittlung der EU auf Grundsätze eines Friedensvertrages geeinigt. Aber die Lage bleibt auch nach Ende der bewaffneten Auseinandersetzungen kompliziert. Zwar laufen Verhandlungen um eine Friedenslösung, doch das Misstrauen ist auf beiden Seiten groß. So wirft  Armenien seinem Nachbarn vor, weitere Eroberungen zu planen.

uh/kle (dpa, afp, rtr)