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ARD veranstaltet Casting für deutsche ESC-Teilnahme

14. September 2016

Wer hilft Deutschland aus der ESC-Krise? Die ARD ruft zum Casting auf und will allein das Publikum entscheiden lassen. Die hochkarätige Jury, darunter Tim Bendzko und Lena Meyer-Landrut, darf nur kommentieren.

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Schweden ESC Eurovision Song Contest 2016 in Stockholm. Für Deutschland am Start: Jamie-Lee Kriewitz. (Foto: Reuters/TT News Agency/J. Ekstromer)
Bild: Reuters/TT News Agency/J. Ekstromer

Zwei Mal in Folge der letzte Platz - das ist die ernüchternde Bilanz der deutschen Kandidaten beim Eurovision Song Contest der vergangenen beiden Jahre. Der neue Casting-Wettbewerb "Unser Song 2017" soll Abhilfe schaffen und Deutschland wieder ganz nach vorne bringen.

Nicole gewinnt 1982 den Grand Prix d'Eurovison de la Chanson. (Foto: picture-alliance/dpa)
1982 gewinnt Sängerin Nicole mit "Ein bisschen Frieden" als erste Deutsche den Eurovision Song ContestBild: picture-alliance/dpa

So ruft der NDR junge Künstlerinnen und Künstler dazu auf, sich für den Vorentscheid zu bewerben. Man wolle "zurück zu den Wurzeln", so ARD-Unterhaltungschef Thomas Schreiber, denn schließlich habe sich das Prinzip bewährt. Seit 2002 hätten Sieger aus Castings mit eigens für sie produzierten Liedern die besten Ergebnisse erzielt - Max Mutzke erreichte 2004 den achten Platz, Lena siegte 2010 und wurde ein Jahr später Zehnte. Roman Lob schaffte es 2012 auf Platz acht.

Das deutsche Lied für Kiew soll wieder von einem nationalen oder internationalen Produzenten geschrieben werden, erklärte Schreiber. Die hochkarätige Jury des Vorentscheids - bestehend aus Tim Bendzko, Lena Meyer-Landrut und Florian Silbereisen - kann in der Live-Sendung die Auftritte der Finalisten kommentieren, hat aber kein Stimmrecht. Wer für Deutschland nach Kiew fährt, entscheiden nämlich ausschließlich die Zuschauer.

ESC 2010 Lena Meyer-Landrut. (Foto: Sannum-Lauten/AFP/Getty Images )
Viele Jahre hat es gedauert. 2010 holt Lena Meyer-Landrut den Titel für DeutschlandBild: Sannum-Lauten/AFP/Getty Images

Bevor es dazu kommt, wählen in der Vorrunde Vertreter des NDR sowie anderer ARD-Anstalten, die Produktionsfirma "Raab TV" sowie Musik-Experten 30 Kandidaten aus, die ins Halbfinale einziehen. Lediglich fünf Kandidaten schaffen es anschließend ins Finale. Stefan Raab selbst wird trotz seiner ESC-Erfolgsgeschichte nicht in der Jury sitzen, sagte Schreiber.

Die Final-Sendung "Unser Song", moderiert von Barbara Schöneberger, wird am 9. Februar 2017 live im Ersten übertragen. Als besonderes Schmankerl können außerdem Eurovision-Fans im Ausland die Show per Livestream verfolgen und mittels der ESC-App für ihren Favoriten stimmen - wenn auch nur symbolisch. Denn: Allein das deutsche Publikum darf an diesem Abend entscheiden, welcher Musiker vielleicht in die Fußstapfen von Nicole und Lena Meyer-Landrut tritt.

sf/bb (dpa, epd)