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Arctic Blue - Machtpoker im schmelzenden Eis - Teil 2

30. Dezember 2022

Schon bald wird die Arktis im Sommer eisfrei sein. Wo sich viele um die Folgen für das weltweite Klima sorgen, sehen Länder wie Russland, die USA, aber auch China und Kanada große Chancen im Hinblick auf neue Handelswege, Bodenschätze und Tourismus.

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In zwei Folgen berichtet die Dokumentation über eine Weltregion, die sich durch den Klimawandel dramatisch verändert und das Leben der Menschen beeinflusst, die in der Arktis beheimatet sind. Was es konkret bedeutet, in dieser unwirtlichen Region den Kräften der Natur ausgeliefert zu sein, erfährt das Team dabei am eigenen Leib und nimmt die Zuschauer mit auf eine abenteuerliche Reise. Das Eis der Arktis schmilzt. Schneller als im Rest der Welt schreitet der Klimawandel voran, und er rückt die Arktis in den Fokus der globalen Politik. Anrainerstaaten und Weltmächte kämpfen um Einfluss. Im Zentrum ihres Interesses: der Zugang zu Bodenschätzen und neue Verkehrswege, denn das schmelzende Eis gibt neue, kürzere Schifffahrtswege frei. Droht ein neuer Konflikt am Nordpol? Und wie erleben die Menschen im äußersten Norden die Veränderung ihrer Umwelt? Das Filmteam reist durch den Norden der USA, durch Kanada, Grönland, Norwegen und Russland. Es erlebt den Zauber einer magischen Natur und trifft Menschen, die seit Jahrhunderten gelernt haben, in einer unwirtlichen Region zu überleben. Doch nun erfahren sie, wie der Kampf um Macht und Einfluss die Arktis aus ihrem Dornröschenschlaf holt. Im zweiten Teil der Dokumentation beobachtet das Filmteam an Bord einer norwegischen Fregatte vor Spitzbergen, wie sich die NATO durch Beobachtungsmissionen und mehr Präsenz auf das stärker werdende russische Engagement in dieser Region einstellt. Es gibt Überlegungen, nach dem Ende des Kalten Krieges stillgelegte U-Boot-Bunker wieder in Betrieb zu nehmen. Norwegens Geheimdienst beobachtet in den letzten Jahren ein aggressiveres militärisches Auftreten Russlands in der Arktis. Russland will offenbar klar machen, dass es die Arktis dominieren kann. Tatsächlich hat Russland die Arktis nach dem Ende des Kalten Krieges als wichtige Einflusssphäre ausgemacht, besonders im Hinblick auf die Nordost-Passage. Alexej Tschekunkow, Russlands Minister für die Entwicklung der Arktis, erklärt den Grund: "Die nördliche Schifffahrtsroute über Sibirien und Skandinavien ist von China aus um vierzig Prozent kürzer als der Weg über den Indischen Ozean, den Suezkanal und das Mittelmeer." Der Klimawandel bedeute eine Chance für Russland. Wie aber die benötigte Energie in den Norden Sibiriens bringen? Im Hafen von Pewek, der nördlichsten Stadt Russlands, liegt die "Akademik Lomonossow", ein schwimmendes Atomkraftwerk, vor Anker. Es kann 100.000 Haushalte mit Energie versorgen. Die Region um Pewek, die bislang gerade einige Bergwerkarbeiter und Rentierzüchter beherbergte, ist nur einer von mehreren Ausgangspunkten für Russlands Griff nach Norden.