Arbeitsmarkt stagniert im Euro-Raum
2. Mai 2017Die Lage am Jobmarkt im Euro-Raum hat sich im März kaum verbessert. Die Zahl der registrierten Erwerbslosen sank um 5000 auf 15,515 Millionen, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte. Dies waren 991.000 weniger Jobsuchende als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 9,5 Prozent und damit auf dem niedrigsten Stand seit April 2009.
Deutschland weist mit 3,9 Prozent die niedrigste Quote in der gesamten Währungsunion auf. In Frankreich ist sie mit 10,1 Prozent hingegen überdurchschnittlich hoch. Die rote Laterne hält Griechenland mit 23,5 Prozent. Die jüngsten nach Brüssel übermittelten Daten stammen jedoch vom Januar.
Rekordhoch im April
In Deutschland hat die Zahl der offenen Stellen im April ein Rekordhoch erreicht. Die ohnehin schon guten Chancen von Jobsuchern hätten sich damit im Vergleich zum März noch einmal verbessert, berichtete die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag.
Mit Verweis auf ihren monatlich ermittelten Stellenindex BA-X teilte die Behörde mit: "Nahezu quer über alle Branchen ist der Bedarf an neuen Mitarbeitenden bei den Betrieben weiterhin steigend: in etwa vier Fünfteln der Wirtschaftsabteilungen liegt die Zahl der Stellenmeldungen derzeit höher als vor einem Jahr."
Der BA-X, der saisonbereinigt die Trends auf dem Stellenmarkt abbildet, stieg im April auf 231 Punkte. Gegenüber dem Vormonat kletterte der Indikator damit um drei Zähler. Im Vergleich zum Vorjahr lag er gar 20 Punkte höher. Er misst die Entwicklung seit 2005. Die absolute Zahl der freien Stellen will die BA am Mittwoch vorlegen.
Viele Branchen suchen Mitarbeiter
Vor allem im verarbeitenden Gewerbe, im Handel, bei Dienstleistungen sowie im Baugewerbe sei der Bedarf an Mitarbeitern weiter steigend, hieß es von der BA. Und auch in der Zeitarbeit würden weiter mehr Stellen gemeldet als im Vorjahr.
Die Bundesagentur nannte als Grund für die gute Entwicklung vor allem die stabile wirtschaftliche Lage. Ein Teil des Stellenwachstums sei aber auch auf die in Boomzeiten größere Bereitschaft zu Jobwechseln zurückzuführen. Da es zudem zunehmend schwieriger werde, geeignete Mitarbeiter zu finden, blieben immer mehr Stellen immer länger unbesetzt, gab die Bundesagentur zu bedenken.
wen/hb (rtrd, dpa)