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Anti-Regierungsproteste in Südafrika

30. September 2015

Tausende prangern in Südafrika die Korruption an. Ihr Protest richtet sich auch gegen Präsident Zuma. Der Vorwurf: Der Staatschef soll selbst Gelder veruntreut haben.

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Südafrikas Präsident Jacob Zuma
Bild: Imago

In mehreren südafrikanischen Städten haben tausende Menschen gegen das Versagen der Regierung bei der Bekämpfung der Korruption demonstriert. Viele Teilnehmer hielten Spruchbänder mit Aufschriften wie "Die Apartheid hat uns die Vergangenheit gestohlen, die Korruption nimmt uns die Zukunft" in den Händen. Auf einem anderen Banner war zu lesen: "Unsere Eltern haben die Rassentrennung bekämpft, jetzt kämpfen wir gegen Korruption."

Am Pranger steht vor allem die Verschwendung innerhalb der Führungselite des Landes. Angesichts der wirtschaftlichen und sozialen Probleme Südafrikas wächst die Kritik an Staatschef Jacob Zuma (Archivbild). So soll er umgerechnet mehr als 20 Millionen Euro an Steuergeldern für die aufwändige Renovierung seiner Privatresidenz abgezweigt haben. Die Residenz wurde mittlerweile zum Symbol für die Bereicherung und Korruption ehemaliger Anti-Apartheid-Kämpfer an der Macht.

Zu den Protesten hatten Gewerkschaften, Kirchen und Oppositionsgruppen aufgerufen. In Kapstadt zogen etwa 2000 Menschen zum Parlament, auch in Pretoria gab es Demonstrationen. Insgesamt beteiligten sich jedoch wesentlich weniger Südafrikaner an den Anti-Korruptions-Protesten als von den Organisatoren erwartet. Hintergrund ist ein Verbot der Regierung für gewerkschaftsorganisierte Arbeiter, sich an Streiks zu beteiligen. Dennoch hofft die Oppositionsbewegung, dass der Widerstand in der Bevölkerung wächst. Für Mitte Oktober hat sie weitere Demonstrationen angekündigt.

Privates Anwesen von Südafrikas Präsident Jacob Zuma (Foto: STRINGER/AFP/Getty Images)
Die Privatresidenz von Staatschef Zuma - 20 Millionen Euro an Steuergeldern sollen in das Anwesen geflossen seinBild: AFP/Getty Images

vk/se (dpa, afp)