Anschlag auf Touristen auf dem Sinai
16. Februar 2014Nach Angaben aus ägyptischen Sicherheitskreisen explodierte ein Sprengsatz im vorderen Teil des Touristenbusses. Die Explosion ereignete sich im Badeort Taba, nahe der israelisch-ägyptischen Grenze bei Eilat. Durch die Wucht der Detonation, die den Bus zerfetzte, wurden nach Angaben des Kairoer Innenministeriums mindestens vier Menschen getötet und 14 weitere verletzt. Bei den Toten handelt es sich demnach um drei südkoreanische Urlauber und den ägyptischen Fahrer. In dem Reisebus hätten sich etwa 30 Touristen befunden, die meisten von ihnen aus Südkorea. Angaben zu möglichen Urhebern des Anschlags gibt es bislang nicht.
Die israelische Zeitung "Haaretz" berichtet in ihrer Onlineausgabe, der Grenzübergang bei Eilat am Roten Meer sei vorübergehend geschlossen worden. Israel habe eine Sondereinheit zur Terrorabwehr an die Grenze entsandt.
Das südlich des Badeortes Eilat gelegene Taba ist ein wichtiger Einreiseort für Touristen und Pilger, die von Israel aus auf den Sinai fahren. Ziel der Reisegruppe war das griechisch-orthodoxe Katharinenkloster.
Negative Folgen für die Tourismisindustrie
Ägyptens Tourismusminister Hischam Sasua verurteilte den Anschlag als hinterhältige Tat. Das Auswärtige Amt in Berlin prüft nach dem Anschlag, inwiefern die Sicherheitshinweise für Ägyptenreisende angepasst werden müssen.
Die ägyptische Armee hatte nach dem Sturz von Präsident Mohammed Mursi im vergangenen Juli eine Offensive gegen islamistische Terroristen im Norden der Halbinsel gestartet. Die Badeorte Taba, Dahab, Nuwaiba und Scharm el Scheich, die im Süden des Sinai liegen, galten dagegen zuletzt als relativ sicher. Anders war das zwischen 2004 und 2006. Damals wurden bei Anschlägen in den Badeorten im Süden des Sinai zahlreiche Ägypter und ausländische Touristen getötet. Der verheerendste Angriff in Ägypten auf Touristen ereignete sich im Jahr 1997, als radikale Islamisten im Pharaonen-Tempel von Luxor am Nil 60 Menschen erschossen.
qu/gmf ( afp, rtr, dpa, kna, AP)