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Amnesty: Kriegsverbrechen der USA in Somalia

20. März 2019

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat mehrere US-Luftschläge gegen Islamisten in Somalia untersucht. Die Ergebnisse widersprechen der offiziellen Darstellung eklatant.

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Somalia Mogadischu Attacke mit US Truppen
Angehörige bergen den Leichnam eines Bauern, der im August 2017 bei einem US-unterstützten Angriff getötet wurdeBild: Reuters/F. Omar

Dem Amnesty-Bericht mit dem Titel "The Hidden US War in Somalia" zufolge sind in den vergangenen zwei Jahren etliche Zivilisten durch Drohnenangriffe auf die Terrormiliz Al-Shabaab getötet worden. Diese Angriffe hätten "offensichtlich humanitäres Völkerrecht verletzt", sagte ein Amnesty-Sprecher und ergänzte, dass einige der Angriffe "auf Kriegsverbrechen hinauslaufen" könnten.

Mehr Angriffe unter Trump

Demnach hat sich die Zahl der bemannten und unbemannten Angriffe auf somalische Rebellen unter der Führung von US-Präsident Donald Trump verdreifacht. Allein in den vergangenen beiden Jahren sei es zu mehr als 100 Angriffen in Somalia gekommen - mehr als im Jemen und in Libyen zusammen.

Es lägen Beweise vor, wonach bei allein fünf Luftschlägen 14 somalische Zivilisten getötet worden seien, so Amnesty. Bei einem Angriff im November 2017 etwa seien drei Bauern aus der Luft getötet worden, als sie in den frühen Morgenstunden auf offenem Feld rasteten.

Widerspruch zu US-Militär

"Unsere Untersuchungen stehen im direkten Widerspruch zum US-Militär und dessen Mantra von keinerlei zivilen Opfern in Somalia", erklärte der Amnesty-Sprecher für Militäreinsätze, Brian Castner. Insgesamt habe die Organisation mehr als 150 Betroffene in Somalia interviewt, darunter Augenzeugen, Kriegsvertriebene und Vertreter des US-Militärs. Weiter dienten Satellitenaufnahmen, Munitionsteile und Fotos der Angriffsstellen als belastende Beweise.

Amnesty International forderte die Regierungen Somalias und der USA zu mehr Transparenz auf. Zudem müssten die US-Behörden eine "unabhängige Untersuchung" über die zivilen Opfer einleiten, so die Menschenrechtler.

mak/nob (epd, kna)