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Amazon schafft tausende neue Jobs

14. Juli 2019

Der US-Onlinehändler wächst und wächst: Nun kündigte Amazon an, in den kommenden Monaten mehr als 2800 neue Arbeitsplätze in Deutschland zu schaffen. Damit würde die Mitarbeiterzahl auf über 20.000 steigen.

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Deutschland Amazon Logistik Zentrum in Rheinberg
Das Logistikzentrum in Rheinberg: Amazon gehört mittlerweile zu den wertvollsten Konzernen weltweit Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Meissner

Der Internet-Versandhandelsriese Amazon will in seinen bundesweit über 35 Standorten in Deutschland bis Ende des Jahres mehr als 2800 neue, unbefristete Arbeitsplätze entstehen lassen. Damit steige die Zahl der Mitarbeiter auf deutlich über 20.000, kündigte der US-amerikanische Online-Händler an. Ebenfalls für dieses Jahr sei die Eröffnung des 13. Logistikzentrums in Mönchengladbach geplant. Deutschland-Chef Ralf Kleber wirbt mit "exzellenter Bezahlung, hervorragenden Karrieremöglichkeiten und attraktiven Zusatzleistungen". Das Unternehmen liegt seit Jahren im Clinch mit der Gewerkschaft Verdi, die eine Tarifbindung bei Amazon erstreiten will.

Amazon suche "Menschen, die sich für digitale Innovationen begeistern und Neues erfinden möchten". Ansprechen möchte das Unternehmen sowohl Berufseinsteiger als auch erfahrene Fachkräfte, etwa Software-Entwickler, Sprachwissenschaftler und IT-Spezialisten, aber auch Personaler oder Modefotografen. Die Arbeitsplätze entstünden vor allem an bestehenden und neuen Logistikstandorten, wo Mitarbeiter mit modernster Technologie arbeiten, hieß es.

Amazon Logistikzentrum Pforzheim
Mitarbeiter bereiten im Amazon-Logistikzentrum in Bad Hersfeld den Versand vor: Bald noch mehr?Bild: picture-alliance/dpa/U. Deck

Konzern verweist auf "gute Bezahlung" 

Seit Jahren befindet sich der Online-Riese im Streit mit der Gewerkschaft Verdi, die erst vor rund vier Wochen in Leipzig wieder zum Streik aufgerufen hatte. Die Gewerkschaft fordert Tarifverhandlungen, denen sich das US-Unternehmen strikt verweigert - und auf seine "gute Bezahlung und attraktive Arbeitsbedingungen" verweist.

Während Verdi von dem Online-Händler die Bezahlung nach den Tarifen des Einzelhandels einfordert, sieht sich Amazon dagegen als reiner Logistiker. Amazon bezahlt seinen Mitarbeitern in den Logistikzentren in Deutschland nach eigenen Angaben mindestens 10,78 Euro brutto die Stunde. Nach zwei Jahren gebe es im Schnitt ein Monatsgehalt von 2397 Euro inklusive weiterer Extras wie betriebliche Altersversorgung und subventionierte Kantinen. Laut Lohnspiegel der Hans-Böckler-Stiftung verdient eine Verkäuferin im Einzelhandel mit Tarifbindung im Schnitt 2050 Euro.

Amazon gehört zu den wertvollsten Konzernen an der Börse. 2019 ist der Online-Händler zum ersten Mal auf Platz eins in einer jährlichen Rangliste der wertvollsten Marken der Welt gelandet. Die Marktforschungsfirma Kantar errechnete für den Konzern einen Marktwert von 315,5 Milliarden Dollar (umgerechnet 278 Milliarden Euro). Amazon ließ damit die langjährigen Spitzenreiter Apple (309,5 Milliarden Dollar) und Google (309 Milliarden Dollar) hinter sich.

sth/kle (dpa, amazon.de)