Amazon verdoppelt seinen Gewinn
26. April 2019Der boomende Internet-Handel und das Geschäft mit der Datenwolke Cloud haben den Gewinn des US-Konzerns Amazon zu Jahresbeginn wieder kräftig steigen lassen. Im ersten Quartal wuchs der Überschuss im Jahresvergleich um 125 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar (3,2 Milliarden Euro), wie der Branchenprimus nach US-Börsenschluss mitteilte. Soviel hatte der Onlinehändler noch nie in einem Vierteljahr verdient.
Cloud- und Abo-Dienste laufen gut
Der Umsatz des Technologieriesen legte um 17 Prozent auf 59,7 Milliarden Dollar zu und übertraf damit die Erwartungen der meisten Analysten. Den Großteil seiner Einnahmen erzielt der Konzern weiter mit dem Internethandel im Heimatmarkt Nordamerika. Doch entwickeln sich auch andere Sparten lukrativ. So profitiert Amazon nach wie vor stark vom Cloud-Geschäft, bei dem Firmen oder Privatleuten Dienstleistungen wie etwa Speicherplatz oder Software über das Internet angeboten werden.
Allein der Umsatz des Cloud-Geschäfts legte um rund 40 Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar zu. Die Umsätze der Abo-Dienste des Konzerns wuchsen auf 4,3 Milliarden Dollar und damit ebenfalls um etwa 40 Prozent.
Zudem macht das Unternehmen von Jeff Bezos, dessen Ausgabefreude Investoren früher häufig nervös machte, inzwischen große Fortschritte, die Kosten niedrig zu halten. Im abgelaufenen Quartal kletterten die Ausgaben lediglich um 12,6 Prozent - für Amazons Verhältnisse ein ungewöhnlich geringer Wert.
Für das laufende Vierteljahr prognostiziert das Management Umsätze in einer Spanne von 59,5 bis 63,5 Milliarden Dollar. An der Börse kam der Quartalsbericht gut an. Die Amazon-Aktie zog im nachbörslichen Handel um bis zu zwei Prozent an.
Binnen eines Tages liefern
Mit den Quartalszahlen verkündete der Onlinehändler auch ein ehrgeiziges Versandziel. So sollen Kunden des Zustellungsangebots Prime künftig bestellte Waren binnen eines Tages bekommen, zunächst in Nordamerika und dann weltweit. Bislang verspricht Amazon die Auslieferung innerhalb von zwei Tagen für die meisten Bestellungen. Allerdings haben Rivalen wie Walmart und Target hier inzwischen nachgezogen. Um die künftige Lieferzusage einhalten zu können, will der Konzern allein im laufenden Vierteljahr 800 Millionen Dollar investieren.
se/jj (rtr, dpa, ap, afp)