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Amazon liefert nun auch Brot und Butter

4. Mai 2017

Amazon bringt seinen Online-Supermarkt nach Deutschland. Mit Amazon Fresh will der weltgrößte Online-Händler seit Donnerstag stationären Geschäften mit einer breiten Auswahl und kurzen Lieferzeiten Konkurrenz machen.

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Amazon Konzern
Bild: Getty Images/K.Djansezian

In Teilen Berlins und Potsdams können Verbraucher frische Lebensmittel über das Internet bei Amazon bestellen, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Amazon will sich aber nicht auf diese Region beschränken: "Wir überlegen uns methodisch und sehr spezifisch, wie wir dieses Angebot um andere Postleitzahlgebiete erweitern werden", sagte Florian Baumgartner, in Deutschland zuständig für Amazon Fresh. Geliefert werden die Lebensmittel von der Post-Tochter DHL, bestätigte ein Amazon-Sprecher auf Anfrage.

"Fresh" nur für "Prime"-Kunden

Bestellungen bis 12.00 Uhr mittags sollen noch am selben Tag geliefert werden. Bei einer Bestellung bis 23.00 Uhr kommt die Waren am nächsten Tag in einem ausgewählten Zwei-Stunden-Fenster. Zum Sortiment gehören auch frisches Fleisch, Obst und Gemüse sowie gekühlte Artikel.

Der Service steht nur Kunden des kostenpflichtigen Abo-Dienstes Amazon Prime zur Verfügung, die für Fresh nach einem kostenlosen Probemonat zusätzlich 9,99 Euro monatlich zahlen sollen. Dafür können sie unbegrenzt viele Fresh-Lieferungen ab einem Mindesteinkaufswert von 40 Euro bestellen. "Wir wollen die Kunden in die Lage versetzen, einen kompletten Wocheneinkauf inklusive frischer und gekühlter Ware von zuhause erledigen zu können", sagte Florian Baumgartner.

Hart umkämpfter Markt

"Die Messlatte im Lebensmittelhandel liegt enorm hoch. Wir wollen uns die Zeit nehmen und starten mit einem sehr umfangreichen Sortiment auf einem begrenzten Gebiet", so Baumgartner weiter. Der deutsche Lebensmittelhandel gilt bereits als hart umkämpft und allgemein wird erwartet, dass Amazon die Branche weiter unter Druck setzen kann. In Berlin kommen in das Angebot von Amazon Fresh zusätzlich Artikel von zunächst 25 lokalen Geschäften wie der Kaffeerösterei Sagers, dem Feinkosthandel Lindner oder dem Schokoladenhaus Rausch.

Die Konkurrenz schläft nicht

Die traditionellen Lebensmittelhändler haben die Expansion des US-Riesen in den deutschen Lebensmittelmarkt im Blick. Es gibt bereits Lieferdienste für frische Lebensmittel anderer Anbieter, etwa der Supermarktketten Edeka, Rewe oder Kaufland.

Der Lebensmittelhändler Rewe, der nach Edeka die Nummer zwei im deutschen Markt ist, wolle sich von Amazon nicht bange machen lassen, machte Rewe-Chef Alain Caparros deutlich. Die Kölner lägen im Online-Handel in Deutschland mit frischen Lebensmitteln vorn.

Der Online-Umsatz mit Lebensmitteln soll nach Prognosen des Marktforschungsinstitutes GfK von 1,1 Milliarden Euro im Jahr 2014 auf jährlich mehr als sieben Milliarden Euro im Jahr 2025 wachsen.

dk/wen  (dpa/rtr/afp)