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Hartmann: Palmyra kann wieder aufgebaut werden

2. April 2016

Der Palmyra-Experte Udo Hartmann hält es für möglich, die antike Oasenstadt nach der Zerstörung durch die Terrormiliz IS wieder originalgetreu zu rekonstruieren.

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Syrien Palmyra UNESCO Weltkulturerbe - Rückeroberung durch syrische Armee
Bild: Getty Images/AFP/M. Al Mounes

Das syrische Weltkulturerbe sei von Archäologen sehr gut dokumentiert worden, sagte Hartmann dem Magazin "Der Spiegel" - daran könne man sich beim Wiederaufbau halten: "Es liegen Fotografien, Pläne, Risszeichnungen vor. Fast jeder Stein wurde vermessen." Der Altertumsexperte forderte ein Team von Spezialisten, das den Wiederaufbau steuern soll: "Wir brauchen die Kompetenz aller Palmyra-Forscher, ein internationales Team unter der Schirmherrschaft der Unesco."

Hartmann ist sich jedoch bewusst, dass es noch lange dauern kann, bis die Arbeiten für einen Wiederaufbau beginnen: "Bevor sich nicht feste staatliche Strukturen in Syrien einstellen und solange Millionen auf der Flucht sind, ist nicht daran zu denken, alte Tempel auszubessern." Udo Hartmann ist am Institut für Altertumswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena beschäftigt. Er verfasste eine Arbeit zur Geschichte Palmyras unter der Herrschaft von Königin Septimia Zenobia, die im 3. Jahrhundert n. Chr. Herrscherin Palmyras und des römischen Orients war.

Im Mai 2015 war Palmyra von Kämpfern des sogenannten "Islamischen Staats" besetzt worden. Dabei hatten die Islamisten unter anderem den rund 2000 Jahre alten Baal-Tempel zerstört. Inzwischen haben syrische Regierungstruppen die Weltkulturerbe-Stätte zurückerobert.

nf/uh (dpa/spiegel)