Alt-Bundespräsident Walter Scheel gestorben
24. August 2016Ein FDP-Sprecher bestätigte den Tod unter Berufung auf das Bundespräsidialamt.
1919 in Solingen als Sohn eines Handwerkers geboren prägte der FDP-Politiker in den 60er- und 70er-Jahren die liberale Politik in Deutschland und brachte die Partei auf einen sozial-liberalen Kurs. Scheel trat 1946 in die FDP ein, engagierte sich zunächst auf kommunaler und landespolitischer Ebene, 1953 bekam er ein Bundestagsmandat, bekleidete unter den Kanzlern Konrad Adenauer und Ludwig Erhard verschiedene Ministerämter. 1968 wurde er FDP-Vorsitzender.
In den Sechzigerjahren war der FDP-Politiker zunächst Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, danach Außenminister und Vizekanzler in der damaligen sozial-liberalen Koalition. Von 1974 bis 1979 amtierte Walter Scheel als Bundespräsident.
Lange Zeit galt Scheel als einer der beliebtesten Politiker der Bundesrepublik. Er war bekannt für seine Bürgernähe und sein ausgeprägtes rhetorisches Talent. Dies trug ihm unter anderem den Beinamen "Mister Bundesrepublik" ein.
hf/qu (dpa, afpd)