Alles ist anders - am ersten Advent 2020
Der Weihnachtskitsch in den Straßen fällt dieses Jahr schlichter aus. Nach Feiern ist in Coronazeiten nicht allen zumute. Doch Lichterglanz und Kerzenschimmer tun der Seele gut.
Rot als Stimmungsaufheller
Rot und Gold hilft immer. Zumindest attestieren Psychologen und Mediziner der anthroposophischen Ausrichtung diesen beiden Farben eine aufmunternde Heilwirkung. Den Dekorateuren des Londoner Kaufhauses Selfridge erschien diese Ausstattung ihrer Weihnachtsmänner vor den Eingangstüren passend für das Jahr 2020.
Süße Maske
Die Produktion an vorweihnachtlichen Süßwaren, die für den Nikolaustag und Heiligen Abend gekauft werden, war längst fertig. Da kam im idyllischen Bad Königshofen in Bayern der Konditormeister Häcker auf eine geniale Idee: Er verzierte die Gesichter seiner süßen Weihnachtsmänner mit einer Coronamaske aus Ruby-Schokolade - eine neue Sorte aus der hellen Ruby-Kakaobohne. Ein Verkaufsrenner.
Aktuelles Räuchermännchen
Die Herstellung von Räuchermännchen hat im Erzgebirge Tradition. Die Figürchen werden von Hand gefertigt, mit einem Kaminschlot für die Rauchentwicklung. Spielzeugmacher Tino Günther aus dem sächsischen Seiffen suchte statt der üblichen Engelsfiguren etwas Originelles - und kam auf die Idee, den Charité-Virologen Christian Drosten als rauchende Holzfigur herzustellen. DER Geschenktipp für 2020!
Professionelle Freudespender
Ausgebildet werden sie schon im Sommer - in der Weihnachtsmann-Schule in London. Jetzt zur Adventszeit fahren die britischen Profi-Weihnachtsmänner jeden Tag zur Arbeit. Sie stehen vor großen Kaufhäusern, beleben mit ihrem roten Outfit Einkaufspassagen und Fußgängerzonen in Großbritannien. Und sie bemühen sich, professionell gute Laune und Vorfreude zu verbreiten - coronagerecht versteht sich.
Kunstvoller Weihnachtsschmuck
In der Kulturmetropole New York sieht die derzeitige Weihnachtsdekoration schon mal aus wie eine Skulptur von Jeff Koons. Aber die würde vermutlich nicht unbewacht öffentlich ausgestellt. Die US-amerikanische Großstadt schmückt sich traditionsgemäß mit viel Glitzer, üppigen Lichtkaskaden und Farbenpracht. Der Weihnachtsschmuck in den Shoppingmalls fällt dieses Jahr aber etwas sparsamer aus.
Alles wird anders...
Weltweit ist alles anders, auch in der Vorweihnachstzeit. Seitdem die Corona-Pandemie das öffentliche Leben umgekrempelt und das soziale Miteinander grundlegend verändert hat, müssen sich die Menschen eine neue Art der freundlich-festlichen Begegnung einfallen lassen. Aber Not macht ja bekanntlich erfinderisch...
Schnappschuss in Seoul
In manchen asiatischen Ländern werden die festlichen Weihnachtdekorationen in den Straßen und Läden fast wie museumsreife Sightseeing-Objekte bestaunt. Doch alles ist ein wenig schlichter in diesem Jahr. Die beiden jungen Frauen in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul benutzen sie trotzdem gern als Hintergrund für ihre persönlichen Handy-Schnappschüsse.
Ferien vom Corona-Stress
Der Mann im Santa Claus-Kostüm gönnt sich erst einmal eine kleine Auszeit vom Weihnachtstrubel, der ihn die nächsten Wochen auf Trab halten wird. Den Liegestuhl ausgerechnet ins Salzwasser des Toten Meeres in Israel zu stellen, ist zwar eine originelle Idee des israelischen Tourismus-Ministeriums. Doch denkt man dabei wohl eher an die Klimakrise als an Weihnachten.
Weiße Weihnachten
Auch in Deutschland fällt die Weihnachtsdekoration in den Städten und Einkaufszentren dezenter aus in diesem historischen Jahr 2020. Weniger ist mehr - aber ob so ein weißer Weihnachtsbaum wirklich Gemütlichkeit ausstrahlt?
"My home ist my Castle..."
Gemütlichkeit ist natürlich etwas sehr Subjektives. Diese Familie im niedersächsischen Delmenhorst - wo übrigens Sängerin Sarah Connor herkommt - hat sich eine private Weihnachts-Wunderwelt gebaut. Monatelang wurde das Haus bis in die Dachspitze hinein in fröhlicher Kleinarbeit geschmückt - mit rund 60.000 Lichtern. Sogar der Kamin ist beleuchtet - damit Santa Claus den Eingang findet.
Kaum Rummel vor dem Kölner Dom
Wer es lieber etwas schlichter mag, der kann sich in diesem Jahr den Kölner Dom anschauen - in ungewohnter Stille. Ohne den alljährlichen Weihnachtsrummel vor den Kirchentoren könnte die berühmte gotische Kathedrale im Corona-Jahr 2020 ein Ort wohltuender Besinnung sein. Der Weihnachtsmarkt wurde abgesagt. Dafür leuchtet der Stern umso intensiver.