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Alibaba sorgt für Börsen-Märchen

19. September 2014

Alibaba hat die Wall Street mit dem weltgrößten Börsengang aller Zeiten in Euphorie versetzt. Mit einem Kurssprung zum Start um 36 Prozent legte der chinesische Internet-Händler ein furioses Debüt hin.

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Alibaba Börsendebüt (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die große Nachfrage katapultierte den Alibaba-Kurs an der New Yorker Börse NYSE vom Ausgabepreis von 68 Dollar auf über 90 Dollar. Mit einem Volumen von 25 Milliarden Dollar (19,3 Milliarden Euro) ist die Neuemission der größte Börsengang aller Zeiten.

Der im Westen weitgehend unbekannte Onlinehändler wird oft als die chinesische Version von Amazon und Ebay beschrieben, weil er Funktionen beider Anbieter vereint. Der Konzern betreibt unter anderem die beliebteste chinesische Plattform für Onlinehandel, Taobao.

Alibaba überholt Facebook

Nach dem Wall-Street-Debüt ist Alibaba mit einer Marktkapitalisierung von über 220 Milliarden Dollar auf einen Schlag mehr wert als der Flugzeugbauer Boeing oder das soziale Netzwerk Facebook. Zunächst hatte das Unternehmen 320 Millionen Aktien ausgeben wollen, doch wegen der vielen Kaufaufträge zogen die mit der Neuemission betrauten Banken eine Option auf weitere 48 Millionen Anteilsscheine. Damit brach Alibaba den bisherigen Rekord der chinesischen AGBank, deren Neuemission vor vier Jahren 22,1 Milliarden Dollar in die Kassen gespült hatte

Nachdem Alibaba den Ausgabepreis am Donnerstagabend auf 68 Dollar festgesetzt hatte, gab die Aktie mit dem Kürzel "BABA" am Freitag mit einer Erstnotiz von 92,70 Dollar ihren Einstand an der NYSE. Anschließend schoss der Kurs kurzzeitig auf fast 100 Dollar in die Höhe, gab dann wieder leicht nach und lag am Ende des Tages bei 93,89 Dollar.

"Wir haben einen Traum", ...

... erklärte Unternehmensgründer Jack Ma (Artikelbild). "Wir hoffen, dass Leute in 15 Jahren sagen, das sei ein Unternehmen wie Microsoft, wie IBM." Außerdem gab er das ehrgeizige Ziel aus, "größer als Walmart" zu werden. Der US-Konzern ist der größte Einzelhändler der Welt.

Der ehemalige Englischlehrer Ma gründete Alibaba im Jahr 1999 mit einem Startkapital von 60.000 Dollar. Heute hat das Unternehmen mehr als 20.000 Mitarbeiter. Zwischen April und Juni erwirtschaftete der Konzern unterm Strich knapp zwei Milliarden Dollar und verdreifachte damit seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Zu den Profiteuren des Börsengangs zählt neben Ma, der sich über bis zu eine Milliarde Dollar freuen darf, vor allem die japanische SoftBank, größter Alibaba-Anteilseigner mit 32 Prozent. Das US-Internetportal Yahoo, das 22,4 Prozent hält, kündigte den Verkauf von fünf Prozent seiner Anteile an und dürfte damit rund zehn Milliarden Dollar einstreichen.

wa/gmf (afp, rtr)