Airbus-Übung löste Moorbrand aus
24. September 2018Der Moorbrand auf einem Testgelände der Bundeswehr im Emsland ist bei einem Raketentest mit einem Hubschrauber von Airbus Helicopters entzündet worden. Dabei sei am 3. September ein Kampfhubschrauber vom Typ Tiger eingesetzt worden, erklärte ein Unternehmenssprecher. Er bestätigte damit einen Bericht des Militär-Blogs "Augengeradeaus". Der Flug sei im Rahmen eines Bundeswehr-Auftrags durchgeführt worden.
Nach Recherchen des Militär-Blogs handelte es sich bei den getestetem Waffensystem offenbar um 70mm-Raketen des belgischen Herstellers Forges de Zebrugge. Die Waffen seien für die Einrüstung in den deutschen Militärhubschrauber Tiger vorgesehen. Noch am 20. September hatte das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistung der Bundeswehr in einer Mitteilung die Beteiligung des Unternehmens Airbus Helicopters nicht erwähnt. Allerdings schrieb das Bundesamt, dass aufgrund der großen Trockenheit des Moorgebiets zuletzt nur noch hoch priorisierte Versuche stattfanden.
Die Bekämpfung eines Moorbrands ist schwierig
Der Landkreis Emsland rief den Katastrophenfall aus. Die Bekämpfung eines Moorbrandes ist besonders schwierig, weil das Feuer auch unter der Oberfläche wütet. Trotz Regens und Löscharbeiten schwelte der Brand am Montag weiter.
Nach Einschätzung des Landesumweltministeriums in Hannover hat das Feuer zu nachhaltigen Schäden für Umwelt und Tierwelt geführt. Wichtiger Lebensraum sei durch den noch immer nicht gelöschten Brand verloren gegangen, teilte das Ministerium im Umweltausschuss des niedersächsischen Landtages mit. Belastbare Schätzungen zur Höhe des ausgestoßenen Kohlendioxids seien noch nicht möglich.
Gesundheitlich relevante Grenzwerte seien nach bisherigen Messungen im Umfeld des Moores nicht überschritten worden, sagte der Referatsleiter für Brand- und Katastrophenschutz im Landesinnenministerium, Klaus Wickboldt. Als Hauptproblem bei dem Moorbrand bezeichnete der Referatsleiter die mangelhafte Koordination mit der Bundeswehr. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte bei einem Besuch der betroffenen Region am Samstag die Anwohner noch einmal persönlich um Entschuldigung gebeten.
nob/jj (afp, dpa, blog "Augen geradeaus)