Airbus-Rüstungstochter verkauft Beteiligungen
16. September 2014Die Rüstungssparte Airbus Defence & Space kündigte an, sie werde sich von ihren Beteiligungen an Atlas Elektronik und der Firma ESG in Deutschland trennen sowie das Geschäft mit dem digitalen Behördenfunk und der kommerziellen Satelliten-Kommunikation veräußern. "Wir reden über ein Geschäftsvolumen, das wir abgeben werden inklusive aller Beteiligungen, in der Größenordnung von zwei Milliarden Euro", sagte der Chef der Rüstungssparte, Bernhard Gerwert, der Nachrichtenagentur Reuters. Der Raumfahrtbereich, der Bau von Militärflugzeugen sowie die Herstellung von Lenkflugkörpern bei MBDA zählten dagegen mit dem zugehörigen Service zum Kerngeschäft und sollten ausgebaut werden.
Globale Führungspositionen im Kerngeschäft
"Wir haben ein Ziel: Wir wollen in den Geschäften, in denen wir aktiv sind, eine globale Führungsposition haben", sagte Gerwert, dessen Sparte im vergangenen Jahr 14 Milliarden Euro umsetzte. Nach einer eingehenden Analyse sei der Konzern zu dem Ergebnis gekommen, dass dieses Ziel im Raumfahrtgeschäft, bei den Militärflugzeugen einschließlich der Drohnen und bei den Lenkflugkörpern erreichbar sei. "Diese Bereiche werden in Zukunft unser Kerngeschäft sein - und natürlich die damit verbundenen Service-Geschäfte", kündigte Gerwert an.
Auch Zukäufe in den drei Sparten seien denkbar. "Das hängt von den Gelegenheiten ab, die sich bieten", sagte Gerwert. "Wir werden hier alle Möglichkeiten eruieren und offen halten". Airbus Defence & Space baut mit seinen rund 40.000 Mitarbeitern nicht nur die europäische Trägerrakete Ariane, sondern fertigt und betreibt auch Satelliten. Im militärischen Flugzeugbau stellt der Konzern den Kampfjet Eurofighter und den Transporter A400M her und engagiert sich in der Entwicklung von Drohnen. Zudem ist er an der Firma MBDA beteiligt, die unter anderem die Panzerabwehr-Rakete Milan baut.
ul/as (rtr, dpa)