Airbnb vom Vermittler zum Veranstalter
18. November 2016In den zwölf Städten Los Angeles, San Francisco, Miami, Detroit, Havanna, London, Florenz, Paris, Nairobi, Kapstadt, Tokio und Seoul ist der neue Service von Airbnb schon gestartet. Das Angebot soll allerdings rasch ausgeweitet werden, 39 weitere Städte seien schon in den Startlöchern.
Airbnb vermittelt gegen Gebühr Wohnungen und Zimmer von privaten Anbietern zur Zwischenmiete an Reisende und ist damit ein Konkurrent der Hotel-Industrie.
Mit der Erweiterung seiner Plattform über die Unterbringung hinaus macht Airbnb nun auch klassischen Reiseanbietern Konkurrenz. In Zukunft sollen auch Flüge integriert werden, so dass ein ganzes Reiseprogramm erstellt werden kann inklusive Ausflüge zu lokalen Sehenswürdigkeiten oder Events.
Die Online-Plattform hat seit der Gründung 2008 einen rasanten Aufstieg verzeichnet und ist inzwischen nach eigenen Angaben in 191 Ländern und mehr als 34 000 Städten weltweit vertreten. Das Unternehmen wurde von Investoren zuletzt mit rund 30 Milliarden Dollar (28,2 Milliarden Euro) bewertet. Das Geschäftsmodell ist allerdings umstritten. Kritikern zufolge wird durch Airbnb ohnehin schon knapper Wohnraum verringert und verbotene gewerbliche Nutzung sowie ruhestörender Andrang von Touristenmassen in Wohnvierteln ermöglicht.
In Metropolen wie Berlin oder New York, wo erst kürzlich drastische Strafen für illegale Airbnb-Nutzung eingeführt wurden, hat das Unternehmen deshalb einen schweren Stand.
Vor zwei Monaten hatte bereits der Internetriese Google eine Reiseplaner-App vorgestellt, die ebenfalls "Trips" heißt.
is/ch (dpa)