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Mahnmal aus Rettungswesten

13. Februar 2016

Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat in Berlin ein Mahnmal für ertrunkene Flüchtlinge aus tausenden Rettungswesten errichtet. Das Kunstwerk am Gendarmenmarkt ist eine Aktion für die Filmgala "Cinema for Peace".

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Mahnmal aus Rettungswesten von Ai Weiwei am Berliner Gendarmenmarkt (Foto: picture alliance/dpa/J. Carstensen)
Bild: picture alliance/dpa/J. Carstensen

Mit einem Kran wurden die leuchtend orangenen Rettungswesten am Konzerthaus am Gendarmenmarkt angebracht. Sie gelten als Symbol für all jene Flüchtlinge, die auf ihrem Weg nach Europa im Mittelmeer ertrunken sind. Schon im Januar hatte Ai Weiwei von einem Mahnmal für Flüchtlinge auf Lesbos gesprochen. "Viele Menschen haben in den Wellen ihr Leben verloren, wir brauchen ein Denkmal", zitierte ihn die Nachrichtenagentur AFP.

Der chinesische Künstler hat derzeit eine Gastprofessur an der Berliner Universität der Künste inne und arbeitet außerdem an einem Film über Flüchtlinge. Diese Woche hat er dafür Neuankömmlinge auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhofer Feld befragt.

Mit Rettungswesten ummantelte Säulen am Berliner Gendarmenmarkt (Foto: picture alliance/dpa/J. Carstensen)
Nicht zu übersehen: Die leuchtend orangenen RettungswestenBild: picture alliance/dpa/J. Carstensen

Ai Weiwei sorgt mit seinen Aktionen immer wieder für Aufsehen und, gerät dabei häufig auch in die Kritik, zuletzt, als er sich Anfang des Jahres für das Magazin "India Today" am Strand von Lesbos fotografieren ließ. Dabei stellte er das Bild des ertrunkenen Flüchtlingsjungen Aylan Kurdi nach, das im September 2015 um die Welt gegangen war. Die Leiche des dreijährigen syrischen Jungen, der bei der Überfahrt nach Griechenland ertrunken war, wurde an einen türkischen Strand geschwemmt.

Im Jahr 2015 haben mehr als eine Million Menschen in Europa Zuflucht vor Krieg und Elend in Ländern wie Syrien, Afghanistan, dem Irak oder Eritrea gesucht. Die meisten von ihnen kamen über die Inseln im Osten der Ägäis. Auf der Überfahrt von der Türkei nach Griechenland ertranken 2015 fast 700 Menschen, die meisten davon Kinder.

as/sd/gri (dpa, SZ)