Afrikanische Filmemacher, die man kennen sollte
Ob Nollywood-Filme, Netflix-Produktionen oder Dokumentarfilme: Wir stellen afrikanische Regisseure und Regisseurinnen vor, die mit ihren Filmen begeistern.
Tsitsi Dangarembga
Die 1959 geborene Simbabwerin ist nicht nur Filmemacherin, sondern schreibt auch mit großem Erfolg Romane und Drehbücher, wie beispielsweise für den Film "Neria" (1993), der zum meist gesehenen Film Simbabwes wurde. 2020 wurde Dangarembga in der simbabwischen Stadt Harare festgenommen, als sie gegen die Korruption der Regierung protestierte. Inzwischen ist sie aber wieder auf freiem Fuß.
Wanuri Kahiu
Die Regisseurin, die 1980 in Nairobi geboren wurde, feierte mit ihrem Film "Rafiki" 2018 internationalen Erfolg. Er wurde als erster kenianischer Film in Cannes gezeigt. Das Drama, in dem es um eine lesbische Liebesbeziehung zweier junger kenianischer Frauen geht, ist in Kenia verboten. Für Kahui geht es jetzt nach Hollywood: dort wird sie beim Film "The Thing about Jellyfish" Regie führen.
Kunle Afolayan
Der nigerianische Regisseur ist einer der wichtigsten Vertreter des neuen nigerianischen Kinos ("New Nollywood"), das sich durch mehr erzählerische Komplexität, eine neue Ästhetik und ein wesentlich höheres Budget auszeichnet als sein Vorläufer. Afolayans Thriller "The Figurine - Araromire" (2009), der zu den kommerziell erfolgreichsten Filmen Nigerias gehört, gilt als der Auslöser der Bewegung.
Abderrahmane Sissako
Sissakos Filme behandeln wichtige Themen wie Globalisierung, Terrorismus und das Exil. Der in Mauretanien geborene und in Mali aufgewachsene Filmregisseur- und produzent gilt als einer der bekanntesten Filmschaffenden aus dem subsaharischen Afrika. Sein Film "Timbuktu" (2014) wurde bei den Oscars für den besten fremdsprachigen Film nominiert und gewann Preise bei den Césars und in Cannes.
Kemi Adetiba
Die nigerianische Filmemacherin, die auch Fernsehserien und Musikvideos dreht, ist eine wahre Größe in Nollywood. So wird die nigerianische Kinolandschaft genannt, die nach Indien die zweitproduktivste der Welt ist. Adetibas Spielfilme feiern dort einen riesigen kommerziellen Erfolg. Ihren nächsten Film, eine Fortsetzung ihres Blockbusters "King of Boys", produziert sie exklusiv für Netflix.
Philippe Lacôte
Der Filmregisseur von der Elfenbeinküste hat zuletzt mit seinem Film "La Nuit des Roies" (2020) bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig Premiere gefeiert. Der Film, der an die Geschichten aus 1001 Nacht erinnert, erzählt vom Straßenkriminellen Zama, der in das "La Maca"-Gefängnis in Abidjan geschickt wird. Um dort zu überleben, muss er als Geschichtenerzähler überzeugen.
Machérie Ekwa Bahango
Vielversprechender Nachwuchs: Die 27-jährige Regisseurin aus der Demokratischen Republik Kongo feierte 2018 mit ihrem Debütfilm "Maki'La" auf der Berlinale Premiere. An ihrem Spielfilm, der von einer Gruppe von Straßenkindern in Kinshasa erzählt, arbeitete die junge Autodidaktin drei Jahre lang. Er gewann beim afrikanischen Filmfestival "Ecrans Noirs" in Kamerun den Hauptpreis.
Moussa Touré
Moussa Touré ist ein senegalesischer Filmregisseur, -produzent und Drehbuchautor und seit Jahren eine Größe des afrikanischen Kinos. Seine Spiel- und Dokumentarfilme sind nicht selten auch politisch. So bezeichnete Touré seinen Film "La Pirogue" (2012), in dem die Geschichte von Bootsflüchtigen von Afrika nach Europa erzählt wird, als "Ohrfeige für die senegalesische Regierung".