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Afrikaner trauern um Nelson Mandela

Katrin Matthaei6. Dezember 2013

Weltweit wird Nelson Mandela als Kämpfer für Freiheit und Menschenrechte verehrt - vor allem für Afrikaner gilt er als Vorbild. Worin sehen sie sein politisches Vermächtnis? Die DW hat Stimmen gesammelt.

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Trauer um Nelson Mandela (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Desmond Tutu, Friedensnobelpreisträger und ehemaliger Erzbischof von Kapstadt, Südafrika
"Am besten gedenken wir Mandela, indem wir einen Erfolg aus dem machen, was er aufgebaut hat. Es war immer klar, dass letztlich niemand unentbehrlich ist. Er hat immer betont, dass er ein loyales ANC-Mitglied ist, und dass keine einzelne Person wichtiger als die Bewegung sein kann. Aber wir wissen es inzwischen natürlich besser. - Jeder, überall auf der Welt, der politische Führung übernimmt, weiß: Hier wurde ein Maßstab gesetzt. Und alle müssen sich fragen: Wie kann ich dem gerecht werden?"

Nkosazana Dlamini Zuma, Kommissionspräsidentin der Afrikanischen Union
"Madiba symbolisiert den Geist des Panafrikanismus und der Solidarität im Kampf der Menschheit gegen Apartheid, Unterdrückung und Kolonialismus und für Selbstbestimmung, Frieden und Versöhnung. Tata Madiba Mandela wird für immer vermisst werden."

Nkosazana Dlamini-Zuma, AU-Kommissionspräsidentin (Foto: rtr)
Nkosazana Dlamini-Zuma, SüdafrikaBild: Reuters

Uhuru Kenyatta, Präsident von Kenia
"Madibas Geschichte zeichnet und reflektiert die Geschichte und die Kämpfe dieses Kontinents. Mit Präsident Mandela lernen wir, niemals auf unserer Reise zurückzukehren, sondern unser Schicksal in die Hand zu nehmen. Wir haben die Verantwortung, die Ideale zu leben, für die er stand. Nur die wahrhaft außergewöhnlichen Menschen hinterlassen ihre Spuren in der Welt - und Nelson Mandela war einer von ihnen. Wir werden ihn alle vermissen: den meistgeschätzten Sohn Afrikas und einen wahren afrikanischen Helden."

Bernard Membe, Außenminister von Tansania:
"Nelson Mandela hat uns viel gelehrt. Als politischer Führer kannte er keine Rachegedanken, er hielt Spannungen aus. Er liebte sein Land. Er war ein wahrer Patriot und bereit, für sein Volk zu kämpfen."

Aussenminister Tansania: Bernard Membe (Foto: Getty Images)
Bernard Membe, TansaniaBild: Getty Images

Morgan Tsvangirai, Oppositionsführer und Ex-Ministerpräsident von Simbabwe
"Das wichtigste ist, dass Mandela nach so vielen Jahren im Gefängnis nicht verbittert war. Er zeigte Bescheidenheit und konnte nach vorne schauen. Verzeihen ist eine der größten Tugenden bei Menschen von solch herausragender Qualität. In meinen Augen hat er größtes Durchhaltevermögen bewiesen: Er hat das Land aus dem Rande des Bürgerkrieges herausgezogen und gezeigt, dass Afrika auch hohe Werte anstreben kann."

Didier Awadi, Rapper, Senegal
"Für mich steht Nelson Mandela für Hoffnung. Für die Hoffnung, dass nichts unmöglich ist, dass es kein Gebirge und kein Hindernis gibt, dass man nicht überwinden kann. Er symbolisiert auch die Vergebung, den Kampf Afrikas und den Kampf der Unterdrückten auf der ganzen Welt. Der Tod von Nelson Mandela ist kein Verlust, denn sein Kampf ist allgegenwärtig und noch lebendig."

Rapper aus dem Senegal: Didier Awadi (Foto: DW/Klaudia Pape)
Didier Awadi, SenegalBild: DW/K Pape

Emir von Borgu, traditioneller Führer im Bundesstaat Niger State, Nigeria
"Wir brauchen Leute und Oberhäupter, die die Wahrheit sagen. So wie Mandela, der von allen respektiert wird. Wir brauchen so jemanden auch in unserem Land."

Ahmed Kathrada, Mandelas längjähriger Mitinsasse im Gefängnis auf Robben Islands, Wegbegleiter und enger Freund, Südafrika
"Unsere Hoffnung für alle Konfliktregionen auf der ganzen Welt: Wir hoffen, dass auch sie von der Erfahrung Südafrikas lernen können. Wir hoffen, dass es trotz aller Schwierigkeiten, die vor uns liegen, eine Chance auf einen friedlichen Übergang gibt. Das ist der Teil seines Vermächtnisses, von dem die Welt etwas lernen kann."

Ahmed Kathrada (Foto: Getty Images/afp)
Ahmed Kathrada, SüdafrikaBild: Getty Images/Afp/Leon Neal

Asha-Rose Migiro, bis 2012 stellvertretende UN-Generalsekretärin, Tansania
"Jetzt ist die Herausforderung, das Land aufzubauen, das seine Vision war: Ein Land der Gleichheit, der Würde aller, egal welcher Hautfarbe oder welchen Glaubens. Das ist die Gesellschaft, für die Madiba ins Gefängnis gegangen ist. Für sein eigenes Land, aber auch für die Welt. Hiermit inspiriert er nicht nur die Südafrikaner, sondern ganz Afrika und die Welt."