1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

AfD setzt Pressesprecher vor die Tür

26. April 2020

Christian Lüth, Sprachrohr der AfD-Fraktion, soll über ein Etikett gestolpert sein, das er sich selbst angeheftet hatte. Die Selbstbeschreibung erinnerte laut einem Bericht an die Rassenideologie der Nationalsozialisten.

https://p.dw.com/p/3bRVP
Deutschland Bundespressekonferenz 2019 | AfD, Christian Lüth & Björn Höcke
Christian Lüth (links) mit dem thüringischen AfD-Chef Björn Höcke (Archivbild)Bild: picture-alliance/NurPhoto/E. Contini

Die AfD-Bundestagsfraktion hat ihren Pressesprecher Christian Lüth freigestellt. Das bestätigte Parteichef Tino Chrupalla auf Anfrage. Die Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel und Alexander Gauland hätten die Entscheidung am Samstag dem Fraktionsvorstand mitgeteilt. Gründe nannte Chrupalla nicht.

Zuerst hatte "Zeit Online" über die Personalie berichtet. Nach Informationen des Online-Portals soll sich Lüth selbst als "Faschist" bezeichnet und mit Bezug auf seinen Großvater von seiner "arischen" Abstammung gesprochen haben. Wolfgang Lüth war Korvettenkapitän und hatte im Zweiten Weltkrieg als U-Boot-Kommandant der Kriegsmarine gekämpft. Dafür hatte er von Adolf Hitler das Eiserne Kreuz erhalten.

 "Arbeitsrechtliche Prüfung"

Bereits seit Wochen habe es eine "arbeitsrechtliche Prüfung" gegeben, schreibt "Zeit Online". Fraktionschef Gauland habe die Entscheidung, den Pressesprecher zu entlassen, selbst getroffen. Lüth, der für etliche Jahre auch AfD-Parteisprecher war, arbeitete früher für die FDP, unter anderem für einen Bundestagsabgeordneten der Liberalen. Als die FDP bei der Bundestagswahl 2013 den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde verfehlte, heuerte er bei der AfD an.

jj/uh (dpa, afp)