Abtreibungsfrage spaltet Argentinien
Das Gesetz zur Legalisierung von Abtreibungen in Argentinien ist am Senat gescheitert. Für Frauenrechtlerinnen ein Rückschlag. Doch die Probleme sind größer. Gewalt gegen Frauen in Argentinien ist weit verbreitet.
Senat entschiedet: Abtreibung bleibt illegal
Aktivistinnen, die sich für das Recht auf Abtreibung eingesetzt haben, bedauern die Senatsentscheidung. Nachdem die Abgeordnetenkammer der Gesetzesvorlage bereits zugestimmt hatte, stellte sich der Senat nach langer Debatte mit 38 zu 31 Stimmen quer.
Abtreibungsgegner feiern
Nachdem das Gesetz gescheitert ist, feiern die Mitglieder der Anti-Abtreibungsbewegung. Starke religiöse Gefühle und persönliche Überzeugungen bestimmen das Lager der pro-Life-Bewegung. Die Debatte hat das Land gespalten.
Die Frauenbewegung bleibt aktiv
Während in den letzen Jahren immer mehr Menschen für Frauenrechte aktiv geworden sind, ist die Bevölkerung insgesamt eher konservativ. Doch die öffentliche Debatte um das Thema zeigt, dass sich etwas bewegt.
Der Protest weitet sich aus
Zwar ist die Legalisierung von Abtreibungen in Argentinien vorerst gescheitert, doch die Proteste haben auch Auswirkungen auf andere Länder, wie hier auf Frauen in Rio de Janeiro in Brasilien.
"A beautiful woman is one who fights"
"Ni Una Menos" heißt eine der Bewegungen, die sich in Argentinien für Frauenrechte und Gleichberechtigung starkmacht. Was soziale Bewegungen angeht, nimmt das Land eine Vorreiterrolle in der Region ein. 2010 wurde hier als erstem Land in Lateinamerika die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert.
Femizid in Lateinamerika
Seid Jahren herrscht eine Kultur der Gewalt gegen Frauen in Argentinien. Der Mord an Frauen aufgrund ihres Geschlechts nennt sich Femizid und ist in Lateinamerika ein großes Problem. Laut den Vereinten Nationen werden hier durchschnittlich mindestens zwölf Frauen pro Tag ermordet... weil sie Frauen sind.