Abschussprämien für ukrainische Soldaten
29. Januar 2015Der Krieg in der Ostukraine wird immer blutiger und brutaler: Erst vor wenigen Tagen hatte Rebellenführer Alexander Sachartschenko verkündet, dass seine Einheiten keine Gefangenen mehr machten - was in der Soldatensprache bedeutet, alle feindlichen Kämpfer zu töten. Jetzt zieht die andere Kriegspartei, die prowestliche Regierung der Ukraine, nach: Im Kampf gegen prorussische Separatisten in der Ostukraine hat Kiew offenbar Abschussprämien ausgelobt, um die Regierungssoldaten zu motivieren.
2400 Euro Prämie pro Panzer
So berichtet die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine von einem veröffentlichten Beschluss, der sich auch auf der Website der ukrainischen Regierung findet. Demnach zahlt der Staat für ein vernichtetes Fahrzeug der Aufständischen 12.000 Hrywnas (umgerechnet 700 Euro). Zerstörte Panzer würden mit 2500 Euro belohnt, für ein abgeschossenes Kampfflugzeug soll es rund 6000 Euro geben. Zusätzlich will die Regierung den Soldaten für jeden Tag im Kampfeinsatz 50 Euro zahlen. Armeeangehörige klagen jedoch oft darüber, dass der finanziell klamme Staat ihnen den Sold schuldet.
Gegenseitiger Beschuss
Im Bürgerkriegsgebiet berichteten die Konfliktparteien erneut von gegenseitigem Beschuss. Nach Darstellung der Separatisten gab es Tote und Verletzte. Vor allem nordöstlich der Großstadt Donezk gebe es heftige Gefechte, sagte Separatistenführer Eduard Bassurin der Agentur Interfax. Das Militär in Kiew warf den Aufständischen Dutzende Angriffe auf Soldaten vor.