Abriss der Mannheimer Kunsthalle beginnt
11. August 2014Für Ulrike Lorenz, seit 2009 Direktorin der Kunsthalle, ist der Mitzlaff-Bau zu klein und auch nicht repräsentativ genug für eine Kunsthalle von Weltrang. Mit ihrer Sammlung habe die Stadt jedoch schon jetzt dieses Niveau erreicht. "Wir versuchen als Haus natürlich dann auch Wechselausstellungen auf diesem Niveau zu zeigen", erklärte Lorenz gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
Neubau für 68 Millionen Euro
Der Mitzlaff-Bau wurde 1983 als Erweiterung für das bestehende Gebäude des Architekten Hermann Billing errichtet. Die Bürgerinitiative "Kunsthalle Mannheim" hatte sich mit einer Petition gegen den Abriss des Mitzlaff-Baus gewehrt. Aus Sicht der Protestierenden ist der Neubau eine Geldverschwendung. Sie fordern stattdessen eine Sanierung des Gebäudes. Ihre Bemühungen waren vergebens: Am Montag (11.08.2014) wurde der Bauzaun aufgestellt, der Anwohner und Passanten vor Baustaub und Lärm schützen soll. 650 Skulpturen und 1400 Grafiken und Gemälde wurden in den letzten Wochen ausgelagert. Für den Neubau sind bislang Kosten von 68,3 Millionen Euro angesetzt. Der Löwenanteil ist über eine 50-Millionen-Euro-Spende abgedeckt.
Operation am Herzen Mannheims
Sowohl der Mitzlaff-Bau als auch das ursprüngliche Jugendstilgebäude, die laut Lorenz zukünftig ein repräsentatives Enssemble bilden sollen, stehen am zentralen Friedrichsplatz nahe des Wasserturms, dem Wahrzeichen Mannheims. "Wir operieren hier am Herzen Mannheims, das ist allen Baubeteiligten sehr bewusst. Es ist der schönste Platz der Stadt, demzufolge gibt es auch großes Verständnis auf unserer Seite, dass die Bürgerschaft besorgt ist", so die Direktorin der Kunsthalle.
Die Eröffnung des Neubaus ist für das Jahr 2017 geplant. Eine große Ausstellung eines internationalen Künstlers soll dann in den neuen Räumen auf 1000 Quadratmetern stattfinden. Parallel dazu soll eine Dauerausstellung die Schwerpunkte der Mannheimer Kunsthalle nach 1945 präsentieren.
pj/rey (dpa/Kunsthalle Mannheim)