Abgeschobener Afghane kommt zurück
3. August 2018Damit steht der Rückreise von Nasibullah S. nichts mehr im Wege. Der 20-Jährige lebte seit 2015 in Deutschland und war einer von 69 Personen, die am 3. Juli mit einem Charterflug aus München nach Afghanistan gebracht wurden.
Zwei Wochen später wurde bekannt, dass er wegen eines laufenden Verfahrens am Verwaltungsgericht Greifswald nicht hätte ausgeflogen werden dürfen. Er hatte gegen die Ablehnung seines Asylantrags geklagt. In der Woche nach der Abschiebung hätte der Flüchtling vor Gericht angehört werden sollen.
Momentan in der Nähe von Kabul
Laut dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" soll er in den kommenden Tagen nach Deutschland zurückkehren. Derzeit befände er sich an einem sicheren Ort in der Nähe von Kabul, den das Berliner Auswärtige Amt organisiert habe.
Von dort solle er zunächst in die pakistanische Hauptstadt Islamabad fliegen, wo ihm die deutsche Botschaft ein gültiges Visum für die Weiterreise nach Deutschland ausstellen werde. Die Rückreise werde von der Internationalen Organisation für Migration vorbereitet, die Kosten trage das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), berichtet der "Spiegel" weiter.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte Mitte Juli eingeräumt, dass in dem Fall "offensichtlich ein Behördenfehler" im BAMF vorgefallen sei. Die Behörde kündigte an, "zeitnah" die notwendigen Schritte für eine Rückkehr von S. nach Deutschland einzuleiten.
uh/fab (dpa, afp)