75 Jahre Kriegsende: Gedenkstätten in Berlin
Von Berlin ging der schrecklichste aller Kriege aus, nach Berlin kehrte er zurück. Der 8. Mai 1945 steht für das Ende des NS-Regimes und für den Neuanfang. Viele Gedenkstätten in Berlin erinnern daran.
Reichstagsgebäude
Am 30. April 1945 hissten zwei Sowjetsoldaten die rote Flagge auf dem Reichstag in Berlin. Auch wenn heute bekannt ist, dass dieses Foto erst nachträglich am 2. Mai aufgenommen wurde, zählt es zu den berühmtesten Fotos des 20. Jahrhunderts. Es symbolisiert wie kein zweites den Sieg über Hitler, die Zerschlagung des Nationalsozialismus und das Ende des Zweiten Weltkrieges.
Deutsch-Russisches Museum
In diesem Offizierskasino in Berlin-Karlshorst unterzeichnete die deutsche Wehrmacht am 8. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation. Das Deutsch-Russische Museum zeigt die Urkunde, die in drei Sprachfassungen ausgefertigt wurde: englisch, russisch, deutsch. Die Dauerausstellung informiert über den Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion ab 1941, der rund 25 Millionen Menschenleben forderte.
AlliiertenMuseum
Die westlichen Alliierten, also Amerikaner, Engländer und Franzosen, kamen erst im Juli 1945 nach Berlin und übernahmen die westlichen Sektoren der Stadt. Zentrum der US-Streitkräfte war der Stadtteil Zehlendorf. Das damalige Kino "Outpost Theatre" ist heute Teil des AlliiertenMuseums, das den Bogen vom Nachkriegsberlin über die Luftbrücke bis zum Abzug der Amerikaner 1994 spannt.
Sowjetisches Ehrenmal
Ein Sowjetsoldat mit einem geretteten Kind auf dem Arm und einem gesenkten Schwert über einem zerschlagenen Hakenkreuz - dieses riesige Denkmal überragt den Ehrenfriedhof in Treptow. Er ist die letzte Ruhestätte für 7000 Sowjetsoldaten, die beim Kampf um Berlin im Frühjahr 1945 ihr Leben ließen.
Britischer Soldatenfriedhof
Rund 3600, vor allem im Luftkampf über Berlin gefallene Air-Force-Soldaten, liegen auf dem Britischen Friedhof an der Heerstraße begraben. Der Ehrenfriedhof entstand zwischen 1955 und 1957 für die gefallenen Soldaten aus Großbritannien und den Commonwealth-Staaten, insbesondere Kanada. Er steht unter besonderem Schutz der britischen Krone.
Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Der Krieg hätte schon ein Jahr früher enden können: Am 20. Juni 1944 versuchte eine Gruppe deutscher Offiziere, angeführt von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Hitler zu stürzen. Doch das Attentat schlug fehl, die Akteure wurden hingerichtet. Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand erinnert an all jene Menschen, die beim Widerstand gegen das NS-Regime umkamen.
Topographie des Terrors
Mit rund einer Million Besucher jährlich gehört das Dokumentationszentrum "Topographie des Terrors" in der Niederkirchnerstraße zu den meistbesuchten Erinnerungsorten in Berlin. Von 1933 bis 1945 planten und leiteten von diesem Gelände aus u.a. das Geheime Staatspolizeiamt und die Reichsführung-SS die europaweiten Verbrechen des NS-Terrorapparates.
Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Ein wellenförmiges Feld aus 2711 Stelen erinnert an die rund 6,3 Millionen europäischen Juden, die während der NS-Zeit ermordet wurden. Direkt unter dem Holocaust-Mahnmal dokumentieren wechselnde Ausstellungen die Diskriminierung, Verfolgung und systematische Vernichtung der jüdischen Menschen in den Konzentrationslagern.
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Breitscheidplatz wurde 1943 bei Bombenangriffen schwer beschädigt. Als sie in den Nachkriegsjahren komplett abgerissen und neu gebaut werden sollte, protestierten die Berliner. So blieb die 71 Meter hohe Turmruine erhalten, als weithin sichtbares Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung, für Frieden und Versöhnung.