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2. März 2015Das Gesicht ist mit den Jahren älter geworden, ein wenig zerknittert - aber immer noch jungenhaft. Microsoft-Gründer Bill Gates (Artikelbild links), inzwischen fast 60, illustriert auch dieses Mal die Medienberichte zur Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt.
Im Original heißt sie "The World's Billionaires", was zugegeben noch imposanter klingt, obwohl der Titel der schlichten Tatsache geschuldet ist, dass "Milliarde" im amerikanischen Englisch mit "billion" übersetzt wird.
Verfolgungsjagd an der Spitze
16mal in den vergangenen 21 Jahren führte Bill Gates den Club der Milliardäre an. Mit 79,2 Milliarden Dollar (fast 71 Milliarden Euro) konnte die Nummer eins einen leichten Zuwachs von 3 Millarden Dollar gegenüber dem Vorjahr auf dem Konto verbuchen. Aber der Zweite ist ihm dicht auf den Fersen: der mexikanische Telekommunikationsunternehmer Carlos Slim (Artikelbild r.), der 77,1 Milliarden Dollar sein Eigen nennt.
Der dritte im Bunde ist US-Großinvestor Warren Buffet, dank seiner Nase für Kursgewinne auch bekannt als das "Orakel von Omaha". Er legte im Vorjahresvergleich um satte 14,5 Milliarden zu - auf 72,7 Milliarden Dollar - und wurde damit seinem Ruf als Finanzgenie mehr als gerecht.
Aldi-Erben auf Platz 37
Der reichste Deutsche ist - nein, keiner der Aldi-Brüder beziehungsweise deren Erben, sondern der Unternehmer Georg Schaeffler, der mit einem Vermögen von 26,9 Milliarden Dollar (24 Milliarden Euro) Platz 21 belegt. Die Erben des verstorbenen Aldi-Gründers Karl Albrecht kommen mit 21,3 Millarden Dollar (19 Milliarden Euro) auf Platz 37.
Insgesamt stieg die Zahl der Milliardäre nach Angaben der Forbes-Liste weltweit von 1645 auf 1826. Noch nie lebten so viele Superreiche auf der Erde. Gemeinsam verfügten sie über ein Vermögen von mehr als 7 Billionen Dollar (6,3 Billionen Euro). Und das ist diesmal kein Übersetzungsfehler. Die Zahl hat ausgeschrieben zwölf Nullen.
Astronomische Summen
Nur zum Vergleich: Der Kaufpreis für einen Airbus A380 - das größte Passagierflugzeug der Welt - erscheint dagegen beinahe niedlich: Er liegt bei geschätzten 200 Millionen Dollar (umgerechnet knapp 180 Millionen Euro). Von Luxusartikeln wie der Patek Philippe Referenz 1527 - der wohl teuersten Armbanduhr der Welt - gar nicht zu reden. Denn diese wurde 2010 für "nur" 5,7 Millionen Dollar (5 Millionen Euro) bei Christie's versteigert. Es würde einfach zu lange dauern auszurechnen, wie viele solcher Luxusschnäppchen sich die Forbes-Anführer leisten könnten.
Die Spitze der Reichsten ist mit vielen bodenständigen Männern besetzt (Frauen sind tatsächlich eine Minderheit), die sich vom prassenden Lebensstil einiger Kleinmillionäre deutlich abheben. Im Gegenteil: Gerade die Reichsten haben auch unvorstellbar hohe Summen gespendet. Warren Buffet sorgte 2010 für Aufsehen, als er seine Milliardärskollegen dazu aufrief, die Hälfte ihres Vermögens zu verschenken - aus Veranwortungsgefühl. Mehr als 100 Superreiche sind dem Appell gefolgt.
Auch beim Spenden an der Spitze
Bill Gates, der Rekordhalter der Forbes-Liste, liegt nicht nur beim Haben, sondern auch beim Geben ganz vorn: Mindestens 28 Milliarden US-Dollar (25 Milliarden Euro) hat er bisher der von ihm und seiner Frau gegründeten Bill & Melinda Gates Stiftung gespendet, die ihr Geld für Entwicklungshilfe-Projekte und Gesundheitsprogramme einsetzt. Es ist die mit Abstand größte Privat-Stiftung der Welt.
jj/sti (afp, ap, rtr)