70 Jahre verheiratet: Elizabeth II. & Prinz Philip
Ihre Liebe hat den Zweiten Weltkrieg, gesellschaftliche Umwälzungen und die Zwänge der Hofetikette überstanden - und das ganz ohne Skandale. Jetzt feiern die Queen und der Duke of Ediburgh ihre Gnadenhochzeit.
Traumhochzeit mit Hindernissen
Schon mit 13 Jahren soll sich Elizabeth in ihren späteren Gatten verliebt haben. Doch der Marineoffizier galt als schlechte Partie für die künftige Königin: Er war zwar Prinz von Griechenland und Dänemark, hatte aber Nazi-Verwandtschaft und war außerdem mittellos. Die Hochzeit fand trotzdem statt und war 1947 eines der ersten großen Fernsehereignisse.
Wer hat das Sagen?
Die schüchterne Elizabeth himmelte ihren forschen Philip an, aber nachdem sie 1953 zur Königin gekrönt wurde, zogen Schatten am Ehe-Himmel auf. Es fiel dem Prinzgemahl nicht immer leicht, nur die zweite Geige zu spielen. Außerdem lässt sich die Queen von ihm nicht in Regierungsgeschäfte reinreden. Dafür hat er aber zuhause die Hosen an, berichten Dienstboten und Verwandte immer wieder.
Königlicher Nachwuchs
Vier Kinder haben Elizabeth II. und der Duke of Edinburgh, hier sind sie 1953 mit den beiden Erstgeborenen Charles und Anne zu sehen. Mittlerweile ist die Familie kräftig gewachsen; das königliche Paar hat acht Enkel und fünf Urenkel. Es soll ein schwieriges Familienleben gewesen sein, verraten die Chronisten über das Vater-, Mutter-, Kinder-Dasein der Royals.
Zusammen auf Staatsbesuch
Wenn die Queen verreist, kommt der Prinz mit - allerdings bleibt er immer einen Schritt hinter ihr, so schreibt es das Hofprotokoll vor. Mit 116 bereisten Ländern (hier 1965 in Deutschland) gilt Elizabeth II. als das am weitesten gereiste Staatsoberhaupt der Geschichte. Als dienstälteste Monarchin hat sie sieben Päpste, 13 US-Präsidenten und 14 britische Premierminister in ihren Ämtern erlebt.
Gemeinsame Leidenschaft: Pferde
Den geliebten Corgis der Queen konnte Prinz Philip nie etwas abgewinnen, er nannte sie spöttisch "die königlichen Schlummerrollen". Stattdessen eint die beiden ihre Leidenschaft für Pferde. Die Royal Ascot-Rennwoche steht seit 1768 unter der Schirmherrschaft des Königshauses. Tradition verpflichtet - diese genießen beide mit sichtlichem Vergnügen von der Ehrenloge aus.
Im Kreis der Familie
Die Militärparade "Trooping the Colour" wird seit 1805 alljährlich im Juni zu Ehren des Geburtstags des jeweiligen britischen Monarchen abgehalten. Die Queen feierte ihren 91. zwar schon am 21. April, aber Tradition muss sein. 69 mal nahm sie die Parade schon ab - und Prinz Philip war dabei stets an ihrer Seite.
Ein Pint bitte, Madam
Prinz Philip gilt nicht nur bei den Briten als Spaßmacher. Bei öffentlichen Anlässen trat er mit seinen Sprüchen oft ins Fettnäpfchen. Für Scherze war der Prinz stets zu haben - auch über solche, die zu Lasten seiner Frau gehen. Über die Elizabeth-Karikatur aus der Fernsehserie "Eastenders" amüsierte er sich gleich doppelt: privat und als Schirmherr der Ausstellung.
Inbegriff der Stabilität
Das britische Parlamentsjahr eröffnet die Queen jedes Jahr mit der traditionellen Thronrede - auch hier weicht Prinz Philip nicht von ihrer Seite. Für die Briten verkörpern die beiden die Monarchie und Kontinuität, und das ist gerade in Krisenzeiten nicht zu unterschätzen. Da bleibt nur noch, zum 70. Hochzeitstag zu gratulieren.