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7 Filme, die für Schrecken sorgen

Jochen Kürten
31. Oktober 2016

Halloween ist auch immer ein Fest für Filmfans. Im Kino, vor allem aber zu Hause, sorgt Halloween für gruselige Abende vor großer und kleiner Leinwand. Sieben Filme und zehn Thesen zum Horrorkino.

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Halloween Filmszene  Michael Myers
Michael Myers (Nick Castle) im Ur-Halloween-Film von John Carpenter (1978)Bild: Imago

Am Halloween-Abend werden wieder Millionen vor allem jugendliche Zuschauer vor dem Bildschirm sitzen und sich Horrorfilme anschauen - das ist inzwischen weltweit zum Ritual geworden. Warum lassen sich die Menschen im Kino oder auch zu Hause vorm Fernseher so gern erschrecken? Zehn Thesen von Experten:

1.) "Obwohl ihm immer wieder Ernsthaftigkeit und Tiefgang abgesprochen wird, verhandelt der Horrorfilm letztendlich existenzielle Fragen über das Gute und das Böse, den Tod und ein Leben danach." (UV)

2.) "Das Kino, ganz speziell der Horrorfilm, ist ein gutes Testfeld für Emotionen, für Träume und Ängste. Ein Fenster wird aufgestoßen zur Welt der Wirklichkeit und zur Welt hinter der Wirklichkeit." (HS)

3.) "Selbst die besten Horrorfilme pfeifen auf den guten Geschmack und drehen dem Establishment eine lange Nase. Sie verstören und terrorisieren, überschreiten Grenzen und führen uns an Abgründe, denen sich die meisten von uns in Wirklichkeit niemals freiwillig nähern würden." (S/T)

4.) "Horror ist, unter anderem, ein Umweg zu den Wünschen, der durch das Unterbereich von Grauen und Ekel führt; durch das Reich des Verbotenen." (S/J)

5.) "Die im Horrorfilm thematisierten Ängste verweisen auf Urängste und negative Erfahrungen der Kindheit, auf Dinge, die auch dem Erwachsenen noch Alpträume bescheren." (UV)

Bildergalerie Wes Craven Horrorfilme
Für den entsprechenden Horror sorgt auch immer wieder Dracula, hier Wes Cravens Version aus dem Jahre 2000Bild: picture-alliance/dpa/United Archives/IFTN

6.) "Der Horrorfilm ist das unerzogene, rabiate Kind der Genrefamilie, ein Wechselbalg, der hemmungslos schockiert und Abstoßendes zelebriert. Wo seine Verwandten nach Höherem streben, zielt er auf die niederen Instinkte, will die Nerven kitzeln, nicht die Seele streicheln." (S/T)

7.) "Anders als die Vorläufer in der romantischen Literatur und Kunst handelt Horror als Genre der populären Kunst nicht so sehr von etwas, das uns unheimlich wird, als vielmehr von einer mehr oder weniger gezielten Herausforderung, ja von einer Suche danach. Wir ziehen aus, in die Traumwelten des Kinos zum Beispiel, um das Fürchten zu lernen." (S/J)

8.) "In Nuancen und Zwischentönen liegt ein Schlüssel zum Horrorfilm. Von gut und böse, schön und hässlich, männlich und weiblich, von Ekel und Faszination handeln Horrorfilme, und vor allem davon, wie sich die Gegensätze berühren, als würde die unsichtbare Skala zwischen ihnen für kurze Zeit transparent." (HS)

9.) "Vielleicht haben die guten Horrorfilme gemein, dass sie eine 'wichtige Straße zum Unterbewusstsein' und eine 'Fortschreibung unserer Alpträume' sind und somit Verdrängtes und Verstecktes ans Licht zerren." (S/T)

10.) "Anders als im wirklichen Leben können wir uns im Film ganz dem Schrecken hingeben, ihn in seinen extremen Darstellungen regelrecht lustvoll genießen, sitzen wir doch sicher im Kino- und Fernsehsessel und müssen keine negativen Auswirkungen auf unser Leben befürchten." (UV)

Die Zitate sind folgenden Büchern entnommen: "Die 50 besten Horrorfilme" von Frank Schnelle und Andreas Thiemann, Bertz + Fischer Verlag, (S/T); "Horror - Grundlagen des populären Films" von Georg Seeßlen und Fernand Jung, Schüren Verlag, (S/J); "Die 100 besten Horrorfilme" von Hans Schifferle, Heyne Verlag, (HS); "Filmgenres - Horrorfilm", Reclam Verlag, von Ursula Vossen (Hrsg.), (UV).

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