64 Jahre nach Hiroshima: Atomares Wettrüsten in Nahost
6. August 2009Vor 64 Jahren wurde die erste Atombombe der Welt abgeworfen und legte die japanische Stadt Hiroshima in Schutt und Asche, 140.000 Menschen starben auf der Stelle. Trotz der verheerenden Folgen wurde die Bombe weiter entwickelt und heute sind es längst nicht mehr nur die Supermächte, die über Nuklearwaffen verfügen oder zumindest gerne welche hätten.
Unter ihnen auch viele Staaten des Nahen Ostens - allen voran der Iran. Und seit der offiziellen Vereidigung von Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad am Mittwoch (05.08.2009) dürfte klar sein: So schnell dürfte sich das von seinen Plänen auch nicht abbringen lassen. Bereits in seiner letzten Amtszeit hatte Ahmadinedschad bewiesen, dass er in der Frage des nationalen Atomprogramms unerbittlich ist. Und die Bevölkerung steht hinter ihm, schließlich wolle er sich nicht verbieten lassen will, das Programm zu friedlichen Zwecken zu nutzen, argumentiert Ahmadinedschad.
Israels Atompotential
Das Problem: Es glaubt ihm keiner. Allen voran Israel, dem der iranische Präsident schon mehrfach angekündigt hatte, es von der Landkarte auslöschen zu wollen. Für Israel wiederum ist dieser Streit Grund genug, selbst aufzurüsten und dem Erzfeind mit Militärschlägen zu drohen. Israel besitzt selbst seit Jahrzehnten Atomwaffen - auch wenn das dort offiziell keiner zugibt.
"Die Bombe"
Der Iran und Israel sind zwei Beispiele, die zeigen: Noch immer reichen wenige Knopfdrucke für ein nukleares Inferno. Zwar ist der Kalte Krieg zwischen Ost und West Geschichte, doch die atomaren Waffenarsenale auf beiden Seiten sind immer noch groß genug, um weite Teile der Welt oder sogar die ganze Erde zu vernichten. Um den globalen Wahnsinn der gegenseitigen Abschreckung und Auslöschung durch Atomwaffen geht es in dem Fernseh-Dreiteiler "Die Bombe" von "Heute Journal"-Moderator Claus Kleber. Die Recherchen führten ihn unter anderem nach Israel, in den Iran und nach Libyen. Dort interviewte Kleber den Sohn von Muammar al-Gaddafi, Saif, der seinen Vater zum Stopp des Atomprogramms überredet hatte. Im DW-Interview berichtet Kleber über seine Erlebnisse.
Redaktion: Ina Rottscheidt