500.000 Corona-Tote in den USA
Die Vereinigten Staaten beklagen mehr Todesopfer im Zusammenhang mit einer COVID-19 Infektion als jedes andere Land der Welt.
Gedenkveranstaltung für die Verstorbenen
Präsident Joe Biden, First Lady Jill Biden, Vizepräsidentin Kamala Harris und ihr Mann Douglas Emhoff verbeugen sich vor den Opfern der Corona-Pandemie. Bei der Zeremonie auf der Südseite des Weißen Hauses sagte Biden, in einem Jahr der Pandemie seien "mehr Amerikaner gestorben als im Ersten Weltkrieg, dem Zweiten Weltkrieg und dem Vietnamkrieg zusammengenommen."
Trump - der Corona-Sensenmann
Die USA verzeichnen knapp ein Fünftel aller Corona-Todesfälle weltweit - obwohl hier nur vier Prozent der Weltbevölkerung leben. Einen Grund dafür sehen Kritiker im Umgang mit der Pandemie. Bidens Vorgänger Donald Trump hatte die Gefahr lange geleugnet. Er setzte sich ohne wissenschaftliche Belege für bestimmte Medikamente ein und machte deutlich, dass er das Tragen von Masken lästig fand.
Geisterstädte an der Ostküste
Die erste Infektion in den USA wurde am 21. Januar 2020 bestätigt. Die ersten Toten im Zusammenhang mit einer Erkrankung gab es nach derzeitigen Erkenntnissen im Februar 2020 zu beklagen. New Jersey war zu Beginn das Epizentrum der Pandemie. Die Metropolen an der Ostküste, wie hier New York, verwandelten sich in Geisterstädte. Das Gesundheitssystem stand zeitweilig vor dem Kollaps.
Kein Platz für die Toten
Auch die Kapazität der Leichenhäuser stieß schnell an ihre Grenzen. In New York behalfen sich die Krankenhäuser zeitweilig mit mobilen Kühltrucks und Zelten. Die Bilder, die im April 2020 um die Welt gingen, kannte man sonst nur aus Hollywood-Produktionen wie "Outbreak“.
Zu spät, zu ineffizient
Obwohl sich recht früh abzeichnete, dass sich das Virus in den USA rasant ausbreitete, reagierten die Bundesstaaten nur zögerlich. Kalifornien war der erste Staat, der bereits Anfang März 2020 eine "stay-at-home-order" ausgab, um Zustände wie in New York zu verhindern.
Geteiltes Amerika, auch im Tod
Der Verlauf der Pandemie zeigte auch die gesellschaftliche Spaltung auf: Wer schwarz oder arm ist, hat in den Vereinigten Staaten ein weitaus höheres Risiko, an der Krankheit zu sterben. Statistisch drückt sich das in einer geringeren Lebenserwartung aus: Bei Afroamerikanern ging die Lebenserwartung um 2,7 Jahre auf 72 Jahre zurück, bei Hispanos um 1,9 Jahre auf 79,9 Jahre.
Access denied
Die Einstufung als Hochrisikogebiet brachte es mit sich, dass immer mehr Staaten US-Amerikanern die Einreise verweigerten. Bis heute sind die Ausreisemöglichkeiten für US-Bürger erheblich eingeschränkt.
200.000 Totebereits im Oktober 2020
Die Zahl der Todesopfer steigt noch immer rapide an. Der letzte traurige Rekord liegt noch nicht lange zurück. Anfang Oktober 2020 überstieg die Zahl der COVID-19-Todesopfer die 200.000er Marke. Eine Installation leerer Stühle in der Nähe des Weißen Hauses sollte dies den politischen Entscheidungsträgern versinnbildlichen.
Düstere Aussichten, trotz Impfungen
Inzwischen sind zwar 6 Prozent der US-amerikanischen Bevölkerung geimpft. Bis Ende Juli erhalten die USA rund 600 Millionen Dosen Impfstoff von Moderna und BioNTech/Pfizer, was für alle Erwachsenen im Land ausreichend wäre. Dennoch: die Johns Hopkins University sagt voraus, dass bereits im Mai die nächste 100.000er-Marke an Todesopfern überschritten werden könnte.