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23 Tote bei Anschlägen im Irak

31. Dezember 2012

Der Irak wird von einer neuen Serie von Attentaten erschüttert. Zuletzt waren die Gegensätze zwischen den Volksgruppen wieder verstärkt aufgebrochen. Sunniten stellten die Autorität der schiitischen Regierung in Frage.

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Sunnitische Proteste gegen die schiitische Regierung des Irak (foto:AP/dapd)
Bild: dapd

Ein Jahr nach dem Abzug der letzten Kampftruppender USA schliddert der Irak wieder in den politischen Abgrund. Die Volksgruppen der Sunniten, Schiiten und Kurden stehen sich scheinbar wieder unversöhnlich gegenüber. Ministerpräsident Nuri al-Maliki hatte am Sonntag im Fernsehen Parlamentsneuwahlen im April vorgeschlagen. Er fürchtet andernfalls eine Eskalation bis hin zum Bürgerkrieg.

Die Sunniten attackierten zwar die Regierung in einer Woche der Protestdemonstrationen (Artikelfoto), ihre Führer äußerten sich aber skeptisch zu dem Vorschlag Malikis. Die Gewalt nimmt wieder zu. Mindestens 23 Menschen wurden jetzt getötet, die Zahl der Verletzten wurde von der Polizei mit 88 angegeben. Ein Großteil der Angriffe richtete sich gegen Schiiten.

Die schwersten Explosionen ereigneten sich demnach in Mussajab südlich von Bagdad, wo sieben Familienmitglieder umkamen. Extremisten hatten dort Sprengsätze vor den Häusern platziert, darunter vor dem Haus eines Polizisten.

Anschlag auf gemäßigten Politiker

Bei einem Attentat auf einen Politiker, der für die Versöhnung zwischen den Volksgruppen zuständig ist, wurde ein Wächter getötet. Der Berater für nationale Versöhnung in der Provinz Dijala, Chalid al-Lahibi, sagte der irakischen Nachrichtenagentur Sumeria News, mehrere bewaffnete Männer hätten das Feuer auf die Straßensperre vor seinem Haus südlich der Stadt Bakuba eröffnet. Zwei Wachleute kamen schwer verletzt in ein Krankenhaus.

Weitere drei Menschen wurden bei verschiedenen Explosionen in den Regionen des Landes getötet, um die sich die autonomen Kurden sowie die Zentralregierung in Bagdad streiten.

Die Anschlagsserie ereignete sich während sich mehr als 35.000 Soldaten und Polizisten in der für Schiiten heiligen Stadt Kerbela sammelten. Sie sollen die schiitischen Pilger schützen, die dort in den kommenden Tagen erwartet werden. Der Truppe gehören 5000 Frauen an, deren Aufgabe es sei, die weiblichen Pilger zu durchsuchen.

pg/SC (APE, rtre, afpf)