20,9 Millionen für Schlüsselwerk Richters
15. Oktober 2022Wie eine Sprecherin des Auktionshauses Sotheby's mitteilte, erzielte das Bild am Freitagabend 20,9 Millionen Euro. Vor der Versteigerung war sein Wert auf 15 bis 21 Millionen Euro geschätzt worden. Damit wurde der Ruf Gerhard Richters untermauert, einer der teuersten und einflussreichsten Maler der Gegenwart zu sein.
Das 1966 entstandene Gemälde "192 Farben" gilt als Schlüsselwerk des Künstlers. Der heute 90 Jahre alte Richter entwarf das zwei mal eineinhalb Meter große Bild auf der Basis industrieller Farbkartenmuster. Dabei war er inspiriert von der amerikanischen Pop Art.
Die Arbeit bildet auch die Grundlage für sein 2007 enthülltes Fensterim Kölner Dom, sein wohl populärstes Werk.
Seit 1982 gehörte die Farbfeld-Komposition dem Sammlerehepaar Elisabeth und Gerhard Sohst. Von 1997 bis 2022 war das Bild als Leihgabe in der Hamburger Kunsthalle zu sehen.
Teures Bacon-Bild
Noch deutlich mehr als für "192 Farben" von Gerhard Richter musste vom Gewinner einer anderen Auktion berappt werden: Bei dem Triptychon "Drei Studien für eine Porträt von Henriette Moraes" des 1992 gestorbenen britischen Malers Francis Bacon fiel der Hammer des Auktionators bei 24,3 Millionen Pfund (umgerechnet 27,9 Millionen Euro). Die drei jeweils etwa 35 mal 30 Zentimeter großen, auf Leinwand gemalten Bilder blieben jedoch deutlich unter dem zuvor geschätzten Wert von 30 Millionen Pfund.
Und sie kamen bei weitem nicht an den Rekord eines anderen Triptychons des Künstlers heran: 2013 wurde "Three Studies of Lucian Freud" vom Auktionshaus "Christie's in New York für 142,4 Millionen US-Dollar (rund 146 Millionen Euro) verkauft.