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207 Kämpfer der Boko Haram getötet

25. Februar 2015

Zeitgleich mit dem rigiden Durchgreifen von in Nigeria stationierten tschadischen Soldaten reißen Selbstmordattentäter wieder viele Menschen mit in den Tod: Die Gewaltspirale in dem Land dreht sich immer schneller.

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Eine Gruppe von Soldaten aus dem Tschad (Foto: AFP/Getty Images/M. Medina)
Bild: AFP/Getty Images/M. Medina

Die Armee des Tschad hat in Nigeria nach eigenen Angaben 207 Kämpfer der Terrormiliz Boko Haram getötet. Dies sei bei Gefechten mit den Islamisten nahe der Stadt Garambu geschehen, hieß es in einer Erklärung der Militärführung. Auch ein tschadischer Soldat sei getötet worden, neun weitere hätten Verletzungen erlitten. Die Zahlen konnten von unabhängiger Seite bislang nicht nachgeprüft werden. Der Tschad, Kamerun und der Niger - inzwischen ebenfalls Ziele von Boko-Haram-Attacken - helfen Nigeria militärisch bei der Bekämpfung der Extremistengruppe.

Potiskum - Wirtschaftsmetropole und Boko-Haram-Hochburg

Zuvor waren bei zwei Bombenanschlägen auf Busbahnhöfe im Norden Nigerias mindestens 29 Menschen getötet worden. Das erste Attentat wurde in der Stadt Potiskum verübt, das zweite in der Millionenmetropole Kano. In Potiskum sprengte sich ein Mädchen in die Luft gesprengt und riss 16 Menschen mit in den Tod, 53 weitere wurden mit zum Teil schweren Verletzung ins Krankenhaus gebracht worden. Etwa vier Stunden später sprengten sich in Kano zwei Selbstmordattentäter in die Luft. Laut Polizei starben mindestens zwölf Menschen. Zunächst bekannte sich niemand zu den Anschlägen. Allerdings deuten auch diese Taten auf Boko Haram hin.

Ein durch den Selbstmordanschlag zerstörter Kleinbus in Potiskum (Foto: picture alliance/AP Photo/A. Adamu)
Ein durch den Selbstmordanschlag zerstörter Kleinbus in PotiskumBild: picture alliance/AP Photo/A. Adamu

Potiskum ist die Wirtschaftsmetropole des Bundesstaates Yobe - und zugleich eine Hochburg von Boko Haram. Die zwischen den Millionenstädten Kano und Maiduguri gelegene Stadt war bereits mehrmals Schauplatz blutiger Anschläge der Islamistengruppe. Erst am Sonntag hatte auf einem Markt in Potiskum ein Mädchen seinen Sprengstoffgürtel gezündet und sieben Menschen mit in den Tod gerissen. Augenzeugen zufolge war das Kind erst etwa acht Jahre alt. In der Vergangenheit hat Boko Haram schon mehrfach Mädchen und junge Frauen als Selbstmordattentäterinnen missbraucht.

Pastorin der Methodisten entführt

Auch in anderen Landesteilen Nigerias ist die Sicherheitslage angespannt. Im zentralen Bundesstaat Kogi wurde eine US-Missionarin verschleppt. Mehrere Personen hätten die Pastorin überwältigt, teilte die Freie Methodistische Kirche mit, für die die Frau in Nigeria ist. Wer hinter der Tat steckt, ist noch nicht bekannt. Kriminelle Banden haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Ausländer im Süden und im Zentrum Nigerias als Geiseln genommen. In Kogi sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen aber auch Islamisten mit Verbindungen zu Boko Haram aktiv.

sti/mak (afp, dpa, rtr)