2018 - Der Sommer, der nie endet?
Mitte September - und in Teilen Deutschlands fiel erneut die 30-Grad-Marke. Der Sommer war bisher extrem trocken, sonnig und heiß, und noch ist er nicht zu Ende. Wie lange kann es noch weiter gehen?
Jippppiee!
Der Sommer 2018 in Deutschland war für alle Sonnenanbeter und Freunde des gepflegten Planschens herrlich. So wie hier im Möhringer Freibad in Stuttgart freuten sich deutschlandweit Freibadbesucher über das tolle Wetter. Auch am Mittwoch fiel in Teilen Deutschlands wieder die 30-Grad-Marke. Das Problem ist nur: Viele Freibäder haben schon geschlossen.
Schön - und leer
In Bonn beispielsweise haben alle Freibäder geschlossen. Alle Freibäder? Nein. Eines, das Ennertbad im Bonner Stadtteil Beuel, hat noch geöffnet. Aber das weiß offenbar kaum jemand. Jedenfalls war es hier am Mittwochnachmittag trotz angenehmer Temperaturen recht leer.
Mallorca?
Nein - auch wenn es so aussieht. Dieses Foto zeigt Strandliebhaber in diesem Sommer bei 35 Grad im Strandbad Wannsee in Berlin. Apropos Berlin: Bisher gab es dort in diesem Jahr laut Deutschem Wetterdienst 79 Sommertage - Rekord für Berlin. Als "Sommertag" bezeichnen Meteorologen Tage, an denen es wärmer als 25 Grad Celsius ist.
Mücken auf einem Wassereis sind...
...das nicht, sondern Badegäste im Freibad Kiebitzberge in Kleinmachnow im Bundesland Brandenburg, betrachtet von oben. Dass die Freibäder regen Zulauf hatten, lag an dem Super-Wetter. München hatte bisher in diesem Jahr 76 Sommertage und ist damit noch zwölf Tage vom Rekord im Jahr 2003 entfernt. Viele andere Städte haben ihren Rekord in diesem Jahr gebrochen.
Regenpilz am Sommertag
Neben Berlin mit 79 Sommertagen (hier das Prinzenbad im Stadtteil Kreuzberg) haben auch Hamburg mit 60, Köln mit 87 und Frankfurt mit 98 Sommertagen laut Deutschem Wetterdienst Rekorde gebrochen. Frankfurt könnte damit in diesem Jahr sogar über 100 Sommertage kommen. Wer noch draußen planschen will, sollte sich aber beeilen.
Wer jetzt nicht reinspringt, hat Pech
Die Tage mit heißen Temperaturen in Deutschland sind für dieses Jahr gezählt. "Ab Monatsmitte nimmt die Wahrscheinlichkeit für Temperaturen über 30 Grad rapide ab", sagt Diplom-Meteorologe Adrian Leyser vom Deutschen Wetterdienst. Am Donnerstag ist es deutlich kühler geworden. Anfang kommender Woche soll aber es noch einmal richtig warm werden. "Das sollte man nutzen", sagt Leyser.
Bade-Endspurt
"Man kann nicht darauf bauen, dass es noch mal so warm wird", ergänzt der Meteorologe im Gespräch mit der DW. Wer also noch einmal schön draußen baden sollte, sollte sich ab Sonntag seine Zeit dafür freihalten. Warum nicht auch mal im See? Der Scharmützelsee in Brandenburg ist von den Usern des Online-Portals "seen.de" zum "Lieblingssee 2018" gewählt worden - knapp vor dem Chiemsee in Bayern.
...die dicksten Kartoffeln?
Von wegen: Während Sonnenanbeter ihre Freude an dem Sommer hatten, ist die Stimmung bei vielen Bauern gedämpft. "Wir erwarten eine der kleinsten Kartoffelernten, die wir jemals hatten", sagt Martin Umhau von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), anlässlich der grade laufenden "PotatoEurope", Europas größter Kartoffelmesse. Die Kartoffelpreise könnten um bis zu 30 Prozent steigen.
Salatgurken sind teurer
Die Salatgurken in Deutschland sind bereits teurer und kosten laut Agrarmarkt-Informations-Gesellschaft (AMI) 1,14 Euro - und damit rund 130 Prozent mehr als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Damals kosteten sie 49 Cent. Laut AMI liegt das daran, dass gerade sehr viele Erzeuger zeitgleich alte Pflanzen geerntet und neue gepflanzt haben - aber auch daran, dass Hitze und Sonne die Gurken stressen.
Hitze macht durstig
Während die Hitze vielen Bauern das Geschäft schwer macht, kurbelt sie das anderer Unternehmen an. Bei Mineralwasserherstellern sprudeln die Gewinne. Gerolsteiner hat mitgeteilt, dass in den ersten sieben Monaten 2018 der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um gut sechs Prozent angestiegen ist. "Das war ein sehr außergewöhnliches Jahr", erklärt Joachim Schwarz von Gerolsteiner.
Sommerfreuden
Dem können sich viele anschließen: So einen Sommer wie 2018 gibt es in Deutschland nicht allzu oft. Nur 2003 war es noch ein wenig wärmer. Wer der Meinung ist, den Sommer bisher nicht wirklich genutzt zu haben, der sollte es ab kommenden Sonntag tun. Denn wer weiß schon, wie es 2019 wird...
Ein Platz an der Sonne
Wer das Wetter in Deutschland kennt, der weiß, wie schnell ein Sommer auch enden kann. So karibisch sah es am Mittwochnachmittag im Bonner Ennertbad aus. Und so...
Ein Platz am Regen
...düster sah es am Donnerstagvormittag in Bonn aus. Der Blick aus dem Fenster der Deutschen Welle lässt nichts Gutes erahnen. Dieses Bild gibt einen Vorgeschmack auf einen typischen Herbsttag. Vielleicht wäre es doch nicht so schlecht, wenn der Sommer noch ein Weilchen bleiben könnte.