20 Jahre Gefängnis wegen Erstürmung des US-Kapitols
10. August 2024Wegen besonderer Gewalttätigkeit bei der Erstürmung des US-Kapitols 2021 ist einer der Angreifer zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht blieb damit knapp unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die 22 Jahre Haft für den Kalifornier beantragt hatte. In der Anklageschrift hieß es, der 37-Jährige habe "seine Hände, seine Füße, Fahnenstangen, Krücken, Pfefferspray, zerbrochene Möbelstücke und alles, was ihm in die Hände fiel, als Waffen gegen die Polizei eingesetzt".
Der frühere Bauarbeiter und Angestellte eines Fast-Food-Restaurants gehörte demnach bei der Attacke auf den Sitz des US-Kongresses zu den "gewalttätigsten Randalierern". Die Ankläger begründeten ihre Forderung auch mit der strafrechtlichen Vorgeschichte des Mannes. Dieser hatte sich in zwei Punkten der Gewalt gegen Polizeibeamte schuldig bekannt.
Versuch, das Wahlergebnis zu kippen
Beim Angriff auf das Kapitol im Januar 2021 waren fünf Menschen zu Tode gekommen. In den Reihen der Sicherheitskräfte gab es rund 140 Verletzte. Anhänger des kurz zuvor abgewählten US-Präsidenten Donald Trump wollten mit der Erstürmung des Gebäudes verhindern, dass dort der Wahlsieg Joe Bidens als neuer Präsident formell beglaubigt wird.
Trump hatte im Vorfeld die Behauptung verbreitet, er sei durch massiven Wahlbetrug um eine zweite Amtszeit gebracht worden - ohne Belege hierfür vorzulegen. Kurz vor der Kapitol-Erstürmung rief der Republikaner seine Anhänger in einer Rede auf, zum Kapitol zu marschieren und "auf Teufel komm raus" zu kämpfen. Vor knapp einem Jahr war der ehemalige Anführer der rechtsradikalen US-Miliz Proud Boys, Enrique Tarrio, wegen seiner Rolle beim Sturm auf das Parlament zu 22 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
jj/sti (dpa, afp)